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Panorama: Prototyp einer Tarnkappe Forscher sind so weit:

Stoffe für Unsichtbarkeit

Amerikanische Forscher haben den Prototyp einer Tarnkappe entwickelt. Das Gerät besteht aus künstlichen Materialien mit besonderen optischen Eigenschaften: Der neu entwickelte Verbundstoff bricht Strahlung weniger stark als herkömmliche Stoffe und wirft auch einen schwächeren Schatten.

Die Strahlen werden derart abgelenkt, dass sie um das zu tarnende Objekt herumströmen, „wie Wasser, das an einem glatten Stein entlangfließt“, erläutert David Schurig, einer der Entwickler der Tarnkappe. Sein Team von der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina schaffte es, mit dem Prototyp einen Kupferzylinder nahezu verschwinden zu lassen. Veröffentlicht wurde das Versuchsergebnis in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals „Science“.

Die Tarnkappe funktioniert allerdings bisher nur im Bereich von Mikrowellen, nicht im sichtbaren Licht. Mit dem Experiment konnte jedoch bewiesen werden, dass es theoretisch möglich ist, Flugzeuge für die Radarortung unsichtbar zu machen oder einen Zauberumhang zu entwickeln, wie Harry Potter ihn benutzt. Dafür müssten die Forscher ihr Experiment auf alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts übertragen. Sie bräuchten dazu ein Material, dass alle sichtbaren Lichtstrahlen zu hundert Prozent schluckt. Doch solche komplizierten Stoffe seien noch lange nicht entwickelt, sagt Schurigs Kollege David Smith. „Noch ist völlig unklar, ob wir jemals Gegenstände unsichtbar machen können, so wie man sich das vorstellt, wenn man an Harry Potters Mantel denkt.“

Eine andere Methode, Objekte verschwinden zu lassen, ist bereits weiter fortgeschritten: Bei der „Optischen Camouflage“ wird der Hintergrund auf ein bewegliches Objekt projiziert, so dass es für den Betrachter nicht mehr zu sehen ist – ähnlich wie wenn ein Kinobesucher zwischen Projektor und Leinwand entlangläuft. Allerdings lässt hierbei der Schatten auf der Leinwand die Tarnung auffliegen, wenn der Betrachter nicht genau aus der Projektionsrichtung schaut.

Dagny Lüdemann

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