zum Hauptinhalt
Boris Becker

© dpa

Prozess: Becker lehnt Zahlung an Sportgate weiter ab

Im jahrelangen Rechtsstreit um die Pleite des Internetportals Sportgate und eine Millionenforderung an Boris Becker hat der Ex-Tennisprofi vor Gericht weiter jegliche Zahlung abgelehnt.

Im jahrelangen Rechtsstreit um die Pleite des Internetportals Sportgate und eine Millionenforderung an Boris Becker hat der Ex-Tennisprofi vor Gericht weiter jegliche Zahlung abgelehnt. Becker, der Werbeträger und Leitfigur des Internetportals sein sollte, hatte sich schriftlich verpflichtet, für Sportgate-Verluste bis zu 1,5 Millionen Euro einzustehen. Die Firma war kurz darauf Pleite gegangen. Nun ist Streit entbrannt, ob Becker zahlen muss.

In dunklem Anzug und weißem Hemd erschien Becker am Donnerstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) München. Der dreifache Wimbledon-Sieger lehnt die Zahlung ab, weil die Haftungserklärung seiner Meinung nach nicht rechtswirksam ist. Sie sei völlig unvorbereitet "aus der Hüfte" entstanden und habe nur für die Übergangszeit bis zur Eintragung von Sportgate ins Handelsregister gelten sollen. Auch habe sie seiner Auffassung nach nur gelten sollen, um bei Verlusten die Liquidierung des Unternehmens zu verhindern.

Erklärung auf einer Papierserviette

Die Erklärung sei spontan auf Deutsch auf einer Papierserviette verfasst und dann ins Englische gebracht worden, sagte Becker. Paulus Neef, Gründer von Sportgate und früherer Chef der Internetfirma Pixelpark, widersprach Becker und sagte, er sei mit der vorbereiteten Erklärung nach Washington geflogen, um sie von Becker unterschreiben zu lassen. Becker sei auf die Erklärung vorbereitet gewesen.

Beckers Anwalt Laurenz Schmitt argumentiert nunmehr, die Erklärung sei wegen einer neuen Gesellschaftervereinbarung gegenstandslos. Sein Mandant hafte allenfalls mit 108.000 Euro. Kläger-Anwalt Holger Müller will sich in einem eventuellen Vergleich mit nicht weniger als 900.000 Euro zufrieden geben. Das Gericht entscheidet am 23. August.

Sportgate war im März 2001 als Internetportal für 87.000 Vereine des Deutschen Sportbundes offiziell gegründet worden. Schon im Sommer desselben Jahres musste es Insolvenz anmelden. Die Forderung wird zum zweiten Mal vor dem OLG München verhandelt. Im ersten Verfahren hatte das Gericht Zahlungspflichten Beckers abgelehnt. Diese Entscheidung hob der Bundesgerichtshof aber auf. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false