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Raumfahrt: "Endeavour" nach Abschiedsflug wieder auf der Erde

Die US-Raumfähre "Endeavour" ist nach ihrer letzten Mission im All wieder zurück auf der Erde. Der Space Shuttle landete auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida und wird nun zu einem Museumsstück.

Nach 16-tägigem Flug zur Internationalen Raumstation ISS ist die US-Raumfähre "Endeavour" am Mittwoch wieder zur Erde zurückgekehrt. Der Shuttle sei nach seiner 25. und letzten Mission am Morgen um 8.35 Uhr deutscher Zeit sicher auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gelandet, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa in Houston (Texas) mit. Gut eine Stunde vorher waren über dem Indischen Ozean die Triebwerke für den Abstieg von der Umlaufbahn gezündet worden.

Auf ersten Bildern nach der Landung waren Flammen am Heck des Space Shuttles zu sehen. Die "Endeavour" landete aber sicher.

Die Fähre war am 16. Mai zur ISS gestartet und hatte am Montag die Rückreise angetreten. Die Hauptaufgabe von "Endeavour"-Kommandant Mark Kelly und seiner Crew bestand darin, das Alpha-Magnet-Spektrometer AMS-02 auf die Umlaufbahn zu bringen, mit dem die Zusammensetzung der kosmischen Höhenstrahlung mit bisher unerreichter Präzision vermessen werden soll. Kelly sagte bei der Verabschiedung von der 28. ISS-Stammbesatzung, das Gerät habe bereits "gewaltige Datenmengen" gesammelt. Er sei nun gespannt, welche Entdeckungen mit ihm gemacht werden. An der Entwicklung des 1,5 Milliarden Euro teuren Detektors waren rund 600 Wissenschaftler aus 16 Ländern beteiligt, darunter auch aus Deutschland.

Bei vier Ausstiegen in den freien Raum hatten die Shuttle-Astronauten zudem einen Roboterarm an die ISS umgesetzt sowie umfangreiche Montage- und Wartungsarbeiten durchgeführt.

Unmittelbar nach dem Ablegen von der Station hatte der Shuttle noch eine "Ehrenrunde" um die Station gedreht, um ihre derzeitige Struktur auf Fotos und in Filmen zu dokumentieren. Danach wurde bei einem fiktiven Wiederannäherungsmanöver noch ein Sensor für das Rendezvous-System des geplanten viersitzigen Mehrzweckraumschiffs MPCV (Multi-Purpose Crew Vehicle) getestet. Es wird vom Raumfahrtkonzern Lockheed Martin entwickelt und ist vorwiegend für längere Flüge zu erdnahen Asteroiden und zum Mond, aber auch zur ISS ausgelegt.

Die Raumfähre, die in ihrer 19-jährigen Dienstzeit rund 300 Tage im All war und die Erde dabei knapp 4700 Mal umkreist hat, erhält jetzt einen Ehrenplatz in einem Museum in Kalifornien. Mit dem Start der "Atlantis" am 9. Juli wird das Shuttle-Programm dann nach 30 Jahren aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt. (dapd/dpa)

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