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Platz da für den Kleinen. Für den Stadtausflug sollten Fahrer solcher Wohnungetüme schon eine Alternative dabeihaben.

© promo

Landyachting: Ledersitze sind Standard

Riesig, aber edel: Viele Camper wollen nicht auf die gewohnten Annehmlichkeiten ihres Zuhauses verzichten. Campingvergnügen in der Luxusvariante heißt heute Landyachting.

Zelt, Luftmatratze, Gaskocher – das reicht dem Camping-Urlauber schon lange nicht mehr. Übernachten im Wohnmobil? Ja, bitte. Auch gern mit größtmöglichem Komfort. Landyachting heißt der englische Begriff. Damit ist gemeint: Wie eine Jacht auf dem Meer gleitet das fahrende Heim im Urlaub über den Asphalt. Und macht dort Halt, wo es dem Fahrer gefällt.

Jörg Käse und Gertrud Eisele vom Viate-Buchverlag aus Rottweil haben den Begriff Landyachting maßgeblich geprägt durch ihre Reiseführer über die besondere Freiheit des Mobilseins auf hohem Niveau. Doch das Wort wurde bereits in den 50er- und 60er-Jahren genutzt, um die Größe und den Luxus der ersten Straßenkreuzer zu beschreiben.

Heute wollen viele Camper nicht auf die gewohnten Annehmlichkeiten ihres Zuhauses verzichten. „Die Nachfrage nach hochwertigen Reisemobilen und Premiumfahrzeugen wächst schneller als der Markt“, sagt Christoph Schöttner, Experte für Wohnmobil-Urlaub bei Tui. Modelle, die den Anspruch an Landyachting erfüllen, bieten viel Platz im Innenraum und werden so zu rollenden Luxus- Suiten. „Die Größe ist den meisten Kunden sehr wichtig“, sagt Per Illian, Produktleiter bei Dertour in Frankfurt am Main. So bieten die Vermieter speziell in Nordamerika Wohnmobile an, bei denen sich ein Erker mit Sitzecke ausfahren lässt. Auf dem Stellplatz sind diese Reisemobile bis zu drei Meter breit – und gut zehn Meter lang.

Mikrowelle, Fernseher und ein DVD-Player sind Standard

Im Inneren erwarten den Urlauber edle Materialien wie Ledersitze und eine umfangreiche Ausstattung. Zum Standard zählen Bettdecken, Mikrowelle, Gefrierfach, Markise, Fernseher samt DVD-Player und oftmals eine Rückfahrkamera, erklärt Wohnmobil-Experte Schöttner. Neuerdings wird vor allem auch ein Wifi-Hotspot nachgefragt. „Der Kunde möchte sich auch im Urlaub informieren und vernetzt sein“, betont Per Illian von Dertour.

Gebucht werden die luxuriösen Wohnmobile besonders gern für Reisen im außereuropäischen Ausland. Dort ist für die busähnlichen Versionen mit mehr als 3,5 Tonnen kein Lkw-Führerschein der Klasse C1 oder C nötig. Es reicht ein Pkw-Führerschein (Klasse B oder 3) unabhängig von Größe und Gewicht des Wohnmobils. Mautgebühren und hoher Spritverbrauch spielen etwa in Nordamerika eher eine Nebenrolle.

Der Mietpreis der Luxus-Fahrzeuge variiert je nach Reisezeitraum. „In der Nebensaison sind die Wagen oft nicht viel teurer als ein Alkoven-Fahrzeug vergleichbarer Größe“, sagt Christoph Schöttner von Tui. In der Hochsaison müsse man dagegen bis zu 222 Euro pro Tag einplanen, rund 50 Euro mehr als für ein Standard-Mobil. Ähnliche Preise sind auch bei Reisemobil Berens fällig, die ein Premiummodell des schwäbischen Herstellers Carthago in der Vermietung haben. Der Highline, Neupreis rund 220 000 Euro, kostet in der Hauptsaison 220 Euro am Tag, in der Nebensaison 195.

Nicole Jankowski

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