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Reise: Mit dem Kahn zum Tannenbaum

Ausbüxen zu Weihnachten und Silvester: Brandenburgs Hotels locken mit ideenreichen Arrangements

Zum Weihnachtsgottesdienst in die Wunderblutkirche von Bad Wilsnack, Christvesper in der Klosterkapelle von Chorin oder lieber ein Krippenspiel in einer mittelalterlichen Dorfkirche? Derartiges kann man erleben, wenn man Weihnachten in Brandenburg verbringt. „Eigentlich finden die meisten, dass es an den Feiertagen zu Hause am schönsten ist“, sagt Ulrike Bergmann, Pressesprecherin der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH. „Aber unserer Erfahrung nach gibt es immer mehr Ausreißer, die aus den verschiedensten Gründen woanders feiern möchten.“ Die Folge: Viele Brandenburger Hotels haben zu Weihnachten verlockende Arrangements aufgelegt. Mal verheißen sie eher besinnliche, mal besonders festliche oder eher ausgelassene Feiertage. Zum Teil beinhalten sie auch Sightseeing-Programme mit Fackelwanderungen, Kremserfahrten durch den Spreewald oder Ausflüge in die winterliche Prignitz.

Wer es ruhig und beschaulich mag, kann zum Beispiel im Landhaus Haveltreff am Schwielowsee unterkommen. Zur Begrüßung gibt es einen bunten Weihnachtsteller, am Heiligen Abend einen Champagnerempfang mit nachfolgendem Vier-Gänge-Menü – drei Übernachtungen mit zwei weiteren Abendmenüs und einer Kaffeetafel kosten ab 288 Euro.

Ähnliches erwartet die Großstadtflüchtigen im Sorat-Hotel in Brandenburg an der Havel, wobei hier noch eine Christvesper in der Pfarrkirche St. Gotthardt mit Orgelmusik und Chorgesang auf dem Programm steht (drei Nächte ab 153 Euro). Swinging Christmas heißt es dagegen in der Hotel-Residenz am Motzener See. Während der Heilige Abend besinnlich begangen wird, mit Besuch der Dorfkirche St. Martin und Vier-Gänge-Menü bei festlicher Pianomusik, kann am 25. Dezember das Tanzbein geschwungen werden (zwei Nächte ab 230 Euro).

Am Scharmützelsee kann man sich zum Beispiel im Esplanade Resort & Spa in Bad Saarow einmieten. Bevor am Heiligen Abend bei weihnachtlichen Klängen ein Gänsemenü serviert wird, geht es mit Fackeln um den See. Außerdem sollen Massagen mit hausgemachten „Engelsdüften“ für himmlische Gefühle sorgen. Eine Weihnachtswoche mit täglichen „Gala-Menüs“ kostet 663 Euro.

Einen besonderen Zauber hat Weihnachten im Spreewald. Nicht nur, weil häufig geheimnisvoller Nebel über den Fließen wabert. Auch die traditionellen Bräuche der Sorben tragen zur märchenhaften Atmosphäre bei. Über Geschichten und Alltag der slawischen Minderheit in Deutschland plaudern und ihren Weihnachtsgeschichten lauschen – dazu lädt zum Beispiel das Hotel am Spreebogen in Burg ein. Außerdem sind in dem Weihnachtsarrangement à 299 Euro mit viermal Halbpension eine Glühweinkahnfahrt und ein Besuch in der Spreewaldtherme inbegriffen.

Die stilvollste Bleibe am Ort ist sicherlich das Hotel Zur Bleiche. Hier dürfen sich die Gäste auf eine Weihnachtslesung mit nachfolgendem Galadinner, eine Kahnfahrt, „Verwöhnmassagen“ und vor allem die behagliche Landtherme freuen. Vier Übernachtungen mit Halbpension schlagen allerdings auch mit mindestens 960 Euro zu Buche.

Alternativ kann man Weihnachten in Potsdam verbringen und am Heiligen Abend durch den Park von Sanssouci laufen. Dazu bietet sich das Steigenberger Hotel Sanssouci an, das nur ein paar Schritte von den Gärten entfernt ist. Unter dem Motto „Weihnachtszauber“ werden zwei festliche Menüs serviert, zwischendurch geht es aber auch zum Weihnachtsmarkt auf dem Krongut Bornstedt und zu einem Glühweinempfang auf dem Kutscherhof (vier Nächte ab 341 Euro).

Besonders festlich geht es im Schlosshotel Cecilienhof zu, das für Kronprinzessin Cecilie in den Neuen Gärten der Landeshauptstadt gebaut wurde. An Heiligabend erwarten die Gäste ein Galabuffet mit Klaviermusik und Geschichten rund um den Tannenbaum (zwei Übernachtungen ab 209 Euro).

Familien mit Kindern sind indes im Haus am Döllnsee in der Uckermark gut aufgehoben, wo nicht nur Jagdhornbläser auf das Weihnachtsfest einstimmen, sondern auch eine tägliche Märchenfilmvorführung sowie ein Gottesdienst am Lagerfeuer samt Bescherung durch den Weihnachtsmann locken (drei Nächte ab 260).

Zu regelrechten Rennern haben sich die Silvesterpauschalen der Brandenburger Hotellerie entwickelt. „Hier wird die Nachfrage von Jahr zu Jahr größer“, spricht die TMB-Sprecherin aus Erfahrung. „Vieles ist bereits ausgebucht.“ Einige, vielversprechende Arrangements sind aber noch zu haben.

Wer den Jahreswechsel zum Beispiel mit einer Zwanziger-Jahre-Party feiern will, hat die Wahl zwischen dem Landhotel Alte Schmiede im Fläming, dem Seehotel Fontane am Ruppiner See (zwei Nächte ab 122 Euro) und dem Best Western Parkhotel Branitz bei Cottbus (zwei Nächte ab 179 Euro).

Bei Swing und Fox kann man im eleganten Schlosshotel Ziethen ins neue Jahr tanzen. Vorher stehen eine Waldwanderung mit dem Revierförster, Orgelspiel und ein Sechs-Gänge-Menü auf dem Programm, danach fließt im Eiskeller der Champagner (zwei Nächte ab 361Euro). Auch das Hotel Haus Chorin lockt mit Tanz, Festbuffet und Feuerwerk (zwei Nächte ab 184 Euro). Und im Romantikhotel Alte Försterei in Kloster Zinna lädt neben der großen Silvesterfeier ein Saxofon-Duo zum Streifzug durch Klassik und Kaffeehausmusik ein (vier Nächte ab 345 Euro).

Wer stattdessen wissen will, was die Sterne für das neue Jahr verheißen, kann sich im Landhaus Buchenhain in der Uckermark zum besinnlichen Abend mit Astrologie und Tarot einfinden (zwei Nächte ab 145 Euro). Schloss Reichenow bittet zum „Stillen Silvester“ – wobei garantiert keine Langeweile aufkommt. Denn nach einem Spaziergang zum Schlosssee und festlichem Dinner lässt die literarisch-musikalische Collage „Die Nachtigall und die Rose“ das dramatische Leben Oscar Wildes Revue passieren (eine Nacht 130 Euro).

Um Fontane geht es derweil beim Winterprogramm, das die Fercher Obstkistenbühne im Landhotel Haveltreff mit eigenen Liedern, Gedichten und Geschichten bestreitet (drei Nächte, 295 Euro).

Marlies Gilsa

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