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Auch im Urlaub daddeln. Reiserouter machen’s möglich.

© Stefan Sauer, pa/dpa

Reiserouter: Surfen wie daheim

Was Hotspots für die Reisetasche bringen.

Es gibt kaum einen praktischeren Weg, einen Internetzugang zu teilen, als W-Lan. Theoretisch lässt sich fast jedes Smartphone zu einem Hotspot umfunktionieren. Allerdings kann man es dann oft nur noch eingeschränkt nutzen. Und: „Der Akku des Smartphones wird durch die Verwendung als W-Lan-Hotspot belastet“, erklärt Markus Eckstein von der Zeitschrift „connect“. Er kann ruckzuck leer sein. Mehr Freude machen sich Surfer mit einem UMTS- oder LTE-Hotspot. Die handtellergroßen Geräte mit Mobilfunkmodem und SIM-Einschub werden wegen ihrer Abmessungen und ihres Akkus auch Reiserouter genannt.

„Das eignet sich vor allem für Tablets und Laptops, die kein UMTS-Modul haben, oder Smartphones ohne geeigneten Datentarif“, sagt Bettina Seute vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. „Im Urlaub benötigt man so nur eine entsprechende Daten-SIM-Karte, und die ganze Familie kann im Internet surfen.“ Auch die telefonische Erreichbarkeit wird nicht eingeschränkt, wenn man Reiserouter statt Smartphone nutzt. „Man kann den Hotspot mit einer anderen SIM-Karte, etwa im Ausland, aus Kostengründen mit der eines lokalen Netzbetreibers nutzen und bleibt auf dem Handy mit seiner deutschen SIM-Karte erreichbar“, so Eckstein.

Drei Faktoren sind laut dem Experten für schnelles Surfen besonders wichtig: Erstens die Mobilfunkstandards, die der Netzbetreiber am Einsatzort bietet. Zweitens, welche davon der Router unterstützt. Und drittens, wie es um Netzversorgung und Empfang bestellt ist. „Die LTE-fähigen Router, die Datenraten bis zu theoretisch 100 Mbit/s unterstützen, sind etwas teurer, aber auch zukunftssicherer“, sagt Eckstein.

Die anderen Router mit UMTS/HSPA bieten theoretische Download-Raten von 21 oder 42 Mbit/s. Aber: „Schlechte Versorgung und viele weitere Internetnutzer am gleichen Fleck führen dazu, dass die tatsächlichen Raten meist deutlich darunter liegen“, so Eckstein. Im Vorteil seien aktuell LTE-Nutzer: LTE-fähige Endgeräte sind noch nicht so verbreitet, so dass das Netz nicht so stark ausgelastet ist.

Ein Reiserouter ist keine Garantie fürs Internet

Ein UMTS- oder LTE-Reiserouter lässt sich auch von Laien einfach einrichten. „Oftmals ist ein Start-Passwort konfiguriert, mit dem das W-Lan-Netz verschlüsselt ist“, erklärt Bettina Seute. Die Einstellungen werden dann meist über die Benutzeroberfläche des Reiserouters gemacht, die per Browser aufgerufen werden kann. Nutzer sollten das Passwort beim ersten Aufruf der Oberfläche ändern, rät Seute. Gleiches gilt für das Passwort, das die Oberfläche schützt.

Allerdings ist ein Reiserouter keine Garantie fürs Internet. Das gilt vor allem, wenn das ausländische Mobilfunknetz selbst schwach oder überlastet ist. Wer außerhalb der Europäischen Union reist, sollte sich über Probleme beim Empfang nicht wundern. „Da weltweit jeweils unterschiedliche Frequenzen für Mobilfunk genutzt werden, kann es sein, dass die in Deutschland gekauften Endgeräte im Ausland nicht funktionieren“, sagt Seute.

SIM-Karten von Anbietern in Reiseländern gibt es nicht nur am Ziel, sondern unter Umständen bereits vor der Abreise in Deutschland. „Dafür gibt es verschiedene Online-Shops “, sagt Eckstein. Bei Reisen innerhalb Europas könne – je nach Tarif – mittlerweile auch eine deutsche SIM-Karte eine günstige Lösung darstellen. „Teilweise kann man für ein paar Euro eine Tagesflatrate buchen.“

Preislich bewegen sich Reiserouter zwischen 50 und 200 Euro. Anbieter sind etwa D-Link, Huawei, Netgear, TP-Link, TrekStor, ZTE oder Zyxel. Die günstigsten Hotspots mit LTE kosten derzeit um die 120 Euro. Die Zeitschrift „MacWelt“ (9/2013) hat drei Reiserouter getestet. Testsieger TP-Link M5350 (ab 50 Euro) überzeugte vor allem durch lange Laufzeit und ab Werk verschlüsseltes W-Lan. Wer auch LTE haben möchte, dem raten die Experten zum Zyxel WAH7130 (ab 155 Euro). (dpa)

Thomas Schörner

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