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Rellingen: Haftbefehle wegen geplanten Anschlags auf Stadtfest

Zwei 19-Jährige wollten offenbar mit selbst hergestelltem Sprengstoff einen Anschlag auf das "Apfelfest" im schleswig-holsteinischen Rellingen verüben. Jetzt erließ die Staatsanwaltschaft Haftbefehle gegen die beiden.

Die beiden mutmaßlichen Bombenbauer aus dem schleswig-holsteinischen Rellingen schweigen zu den ihnen vorgeworfenen Attentatsplanungen. In ihren Vernehmungen hätten sich die beiden 19-Jährigen nicht zu dem geplanten Sprengstoffanschlag auf ein Volksfest in Rellingen geäußert, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes. Die Tatverdächtigen hätten lediglich einige ihnen ebenfalls zur Last gelegte Sachbeschädigungen eingeräumt und damit ein Teilgeständnis abgelegt.

Die Verdächtigen werden unter anderem beschuldigt, sich zu einem Mord verabredet zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gestern Abend mit. Die Staatsanwälte werfen den Männern weitere Delikte vor. Das Spektrum reicht von einer Sprengstoffexplosion an einem Zigarettenautomaten bis zu aufgestochenen Reifen. Nach Hinweisen auf einen Anschlag mit selbst hergestelltem Sprengstoff auf das "Apfelfest" am Samstag waren die Männer festgenommen worden.

Keine politischen Motive

Politische Motive schlossen die Ermittler aus. "Es gibt keinerlei Hinweise auf politische, extremistische oder terroristische Hintergründe", sagte der Itzehoer Oberstaatsanwalt Friedrich Wieduwilt nach der Vernehmung der Tatverdächtigen. Vielmehr spielten persönliche Motive wie Unzufriedenheit oder Frust eine Rolle. "Sämtliche Taten wurden von dem Duo aus persönlichen Motiven heraus begangen. Es handelte sich dabei nahezu ausnahmslos um Beziehungstaten", hieß es in der Mitteilung der beteiligten Behörden.

Einer der beiden Festgenommenen ist vorbestraft. Er sei unter anderem wegen Körperverletzung und Beleidigung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein mit. Zudem habe er mit Sprengstoff hantiert und eine Anleitung zum Bombenbau ins Internet gestellt, auf die Homepage der Gemeinde Rellingen, sagte ein Sprecher. Über das Ausmaß eines möglichen Anschlages wollten LKA und Staatsanwaltschaft zunächst keine Angaben machen. Bei Durchsuchungen seien unter anderem auch Ausgangsstoffe für das Herstellen von sprengfähigen "Selbstlaboraten" gefunden worden, teilten die Behörden mit. (mit dpa)

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