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Säure-Angriffe: Euro-Geldscheine lösen sich auf

In zahlreichen deutschen Städten sind Medienberichten zufolge Euro-Geldscheine aufgetaucht, die sich selbst zersetzen. Allem Anschein nach sind die Scheine mit Schwefelsäure in Kontakt gekommen.

Hamburg - Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf ein ihr vorliegendes amtliches Gutachten berichtet, gelangte Schwefelsäure an die Banknoten und zerstörte sie so. Es handle sich überwiegend um 50-Euro-Scheine. Dem Bericht zufolge ermitteln die Landeskriminalämter Berlin und Rheinland-Pfalz. Zum ersten Mal sei am 21. Juni in Berlin ein zerstörter 20-Euro-Schein bei der Landesbank abgegeben worden. Am 14. Juli seien zwei Fünf-Euro-Scheine bei der Dresdner Bank in Potsdam abgegeben worden.

Die Polizei sei zuerst von Einzelfällen ausgegangen. Ab August seien jedoch vor allem in der Umgebung von Berlin und Potsdam immer mehr "gebrochene Noten" aufgetaucht, wie die zerstörten Scheine offiziell genannt würden. Die Scheine hätten sich schließlich in ganz Deutschland verbreitet. Betroffen seien Karlsruhe, Würzburg, Frankfurt/Oder, Magdeburg, Kiel, Bad Mergentheim, Düsseldorf, Gießen, München, Cottbus, Rostock, Leipzig, Erfurt, Koblenz und Freiburg.

Chemiker vermuten laut dem Bericht, dass der Zersetzungsprozess der Banknoten erst durch die Berührung mit der Hand ausgelöst wird. Möglicherweise seien die Scheine mit einem Sulfat-Salz gepudert, das sich in Verbindung mit Feuchtigkeit z.B. durch Handschweiß zu Schwefelsäure entwickele. Dafür spreche, dass sich die Scheine erst nach einiger Zeit aufgelöst hätten. Aufgrund der Notennummern und der Plattennummern, mit denen gedruckt wurde, sei sicher, dass die Scheine aus einer Bundesdruckerei stammten. Ein Herstellungsfehler werde definitiv ausgeschlossen. Ermittler befürchten laut "Bild", dass ein Erpresser möglicherweise beweisen will, er könne den Euro zerstören. (tso/AFP)

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