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Schneechaos: 70 Millionen Euro Schaden in Bayern

Das Schneechaos in Ostbayern hat nach einer ersten Schätzung Gebäudeschäden in Höhe von bis zu 70 Millionen Euro verursacht. Diese Summe haben die sechs Landkreise, die Katastrophenalarm ausgerufen hatten, in einer ersten groben Bilanz angegeben.

Regen/Passau - Bei den Aufräumarbeiten waren insgesamt vier Männer und eine Frau ums Leben gekommen, zahlreiche Menschen erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Die Experten erwarten in den kommenden Tagen möglicherweise Überschwemmungen im Regnitzgebiet, dem Bayerischen Wald und im Oberallgäu. Großflächige Hochwasser soll es aber nicht geben.

Bei der vorläufigen Schadensschätzung sind nach Angaben des bayerischen Innenministeriums die Kosten für den Hilfseinsatz und Produktionsausfälle von Unternehmen nicht enthalten. Allein der Einsatz der weit mehr als 10.000 Helfer wird voraussichtlich mit deutlich mehr als fünf Millionen Euro zu Buche schlagen.

Der angekündigte Regen könnte bei den Gebäuden, die bislang nicht geräumt wurden, die Gefahr eines Einsturzes erhöhen, da das Wasser wohl zunächst wie in einem Schwamm im Schnee festgehalten wird. Zusätzlich steigt das Risiko für Hochwasser.

Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach wird das Tauwetter in Süddeutschland dagegen schon in den nächsten Tagen zu teils kräftigem Hochwasser führen. «Vor allem in den Tälern des Schwarzwaldes sowie in Bayern ist bis Donnerstag mit erheblicher Gefahr von Überflutungen zu rechnen.»

In Niederbayern haben am Mittwoch nochmals fast 2000 Helfer Dächer von Schneemassen befreit. Allerdings hat sich die Lage in der Krisenregion weiter entspannt, auch die Kreise Deggendorf und Freyung-Grafenau hatten am Dienstagabend den Katastrophenalarm aufgehoben. Im Raum Regen mussten noch mehr als 200 Gebäude geräumt werden. Der Katastrophenalarm werde mindestens bis diesen Donnerstag aufrechterhalten, sagte ein Sprecher der Regener Kreisverwaltung. Auch der Landkreis Passau wollte im Hinblick auf die erwarteten Regenfälle den Ausnahmezustand noch nicht beenden.

Der extrem schneereiche Winter in Tirol forderte am Dienstag erneut ein Todesopfer. Nach Angaben der Polizei in Innsbruck rutschte ein 72 Jahre alter Rentner beim Schneeräumen auf einem Geräteschuppen in dem Ort Achenkirch vom Dach und stürzte fünf Meter tief auf einen Betonboden. Dabei erlitt er tödliche Kopfverletzungen. Bisher sind in Österreich mindestens drei Menschen bei Räumarbeiten getötet worden. (tso/dpa)

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