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Panorama: Schon wieder schlägt der Serienkiller zu

In Washington herrscht Panik – Opfer war FBI-Agentin

Washington (dpa). Der Heckenschütze von Washington hat erneut zugeschlagen. Vor den Augen ihres Mannes starb am Montagabend eine Frau auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums im Bezirk Fairfax. Sie ist das elfte Opfer des heimtückischen Heckenschützen, der die Region seit Anfang Oktober terrorisiert, bestätigte die Polizei nach Untersuchung der Kugel, die die 47 Jahre alte Frau im Kopf getroffen hatte. Das zufällige Opfer ist FBIAgentin und zuständig für die Auswertung von Geheimdienstinformationen. Dass der Täter gezielt die Frau ausgesucht habe, weil sie FBI-Mitarbeiterin ist, schließt die Polizei aus.

Das Ehepaar hatte im Baumarkt in Fairfax, keine 15 Autominuten von der Innenstadt Washingtons entfernt, eingekauft. Auf dem überdachten Parkplatz luden die beiden die Taschen ins Auto, als der Schuss durch die Nacht peitschte. Passanten dachten bei dem Knall zunächst an einen geborstenen Autoreifen. Als die Frau vor ihren Augen zu Boden ging, rannten die meisten Passanten panikartig um ihr Leben.

„Alle stürzten in den Laden“, berichtete der Bauarbeiter Manuel Solis. „Sperrt die Türen zu!“ schrie einer, während die Kunden ihre Taschen fallen ließen und im hinteren Teil des Baumarktes „Home Depot“ in Deckung gingen. Doch die Gefahr war vorüber. Elf Schüsse, elf Opfer – es ist das Markenzeichen des Mörders, seine Opfer mit tödlicher Präzision niederzustrecken und sich still davon zu machen. Nur zwei Mal konnte der Täter nicht töten: eine Frau überlebte den Schuss auf einem Parkplatz schwer verletzt, ebenso wie ein 13- jähriger Junge, der vor seiner Schule getroffen wurde.

Bush gegen strengeres Waffengesetz

Augenzeugen sahen in Fairfax erneut einen verdächtigen hellen Lieferwagen mit Gestell auf dem Dach. Das linke Rücklicht soll kaputt sein. Die Polizei setzte alle Hoffnung auf Augenzeugen, die sich Teile des Nummernschildes merken konnten, sagte der Polizeichef des Bezirks Fairfax, Tom Manger. Obwohl die Polizei innerhalb von Minuten zur Stelle war und das gesamte Gelände samt umliegenden Straßen absperrte, war von dem Täter keine Spur.

In Washington greift die Angst um sich. Der Mörder scheint seine Opfer nach dem Zufallsprinzip auszusuchen. Sie alle haben nur eins gemeinsam: sie hielten lange genug still, damit er sie ins Fadenkreuz nehmen und abdrücken konnte.

US-Präsident George W. Bush lehnt auch nach der Mordserie eine Verschärfung der Waffengesetze ab. Der Sprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, erteilte am Dienstag Rufen nach einem ballistischen Fingerabdruck für alle in den USA verkauften Waffen eine Abfuhr. Es gebe Experten, die den ballistischen Fingerabdruck für nicht genügend aussagekräftig hielten, sagte Fleischer. Bei dem ballistischen Fingerabdruck handelt es sich um eine Methode, mit Hilfe der winzigen Unterschiede und Merkmale im Lauf eines jeden Gewehrs die Kugeln zu einer Waffe zurück zu verfolgen. Dafür müssen aber alle Waffen registriert werden.

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