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Panorama: Schwedens horizontales Gewerbe unterläuft Verbot

In Schweden hat die High-Tech-Prostitution Einzug gehalten: Wo in der Vergangenheit Dutzende von Prostituierten in den Rotlichtvierteln der Hauptstadt Stockholm standen, sind die Straßen jetzt leergefegt. Käuflicher Sex findet durch die Vermittlung über Handy und Internet statt, seit ein Gesetz Freiern mit Haftstrafe droht.

In Schweden hat die High-Tech-Prostitution Einzug gehalten: Wo in der Vergangenheit Dutzende von Prostituierten in den Rotlichtvierteln der Hauptstadt Stockholm standen, sind die Straßen jetzt leergefegt. Käuflicher Sex findet durch die Vermittlung über Handy und Internet statt, seit ein Gesetz Freiern mit Haftstrafe droht. Während Prostitutierte und Freier sich ihre neuen Nischen gesucht haben, stehen die Sozialarbeiter vor völlig neuen Problemen. Bislang sei die Prostitution in den Straßen sichtbar gewesen, sagt Raja Dilen vom Stockholmer Sozialamt. "Jetzt ist sie im Untergrund verschwunden, und wir haben Schwierigkeiten, mit den Prostituierten Kontakt aufzunehmen".

Schweden gehört zu den ersten Ländern der Welt, wo seit dem vergangenen Jahr Freiern Strafe droht. Zwar bleibt die Prostitution dabei als "Angebot" legal; verboten ist künftig aber die "Nachfrage" nach käuflichen Liebesdiensten durch die Kunden. Mit dem Gesetz war die Hoffnung verbunden, dass Ehemänner nicht das Risiko eingehen wollen, erwischt zu werden. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Das Gesetz hat die käufliche Liebe nach Ansicht von Experten vielmehr in unkontrollierbare Bereiche gezwungen. Damit ist das eingetroffen, wovor zahlreiche Politiker vor dem Beschluss des Gesetzes gewarnt hatten.

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