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Schweinegrippe: Länder wollen mehr Impfstoff ohne Verstärker

Bundesgesundheitsministerin Schmidt hält auch den Impfstoff mit Wirkungsverstärkern für einen sicheren Schutz vor Schweinegrippe.

Berlin - Die ersten Schweinegrippe-Impfstoffe sollen von kommendem Montag an in die 16 Bundesländer gebracht werden. Damit sei gewährleistet, dass mit den Impfungen bundesweit wie geplant am 26. Oktober begonnen werden könne, sagte eine Sprecherin des Pharmaherstellers GlaxoSmithKline (GSK) am Freitag in Berlin. Alle Bundesländer sollen bis Mittwoch eine erste Lieferung erhalten. Die Bundesländer wollen dabei mehr Schweinegrippe-Impfstoff ohne die umstrittenen Wirkungsverstärker nachbestellen. Das kündigte ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums am Freitag in Erfurt an. Thüringen hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz der Länder.

Experten hatten Bedenken am Zusatz der sogenannten Adjuvantien, die die Immunreaktion verstärken sollen, angemeldet, da mögliche Nebenwirkungen nicht ausreichend geklärt seien. Die Bundeswehr hat für ihre Soldaten einen Impfstoff ohne Konservierungsstoffe und Wirkungsverstärker geordert. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) betonte, dass auch der Impfstoff mit Wirkstoffverstärkern „sicher und genauso einsetzbar wie andere“ sei. Zudem bestehe der Schutz auch, wenn sich das Virus verändere. Darüber hinaus sei ein Impfstoff gewählt worden, von dem möglichst viel produziert werden könne, sagte Schmidt am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Die Ministerin wies Kritik zurück, die Bundesregierung habe sich den Impfstoff von der Pharmaindustrie aufdrängen lassen.

Mehr als die Hälfte der Deutschen sieht derzeit keine Notwendigkeit für eine Impfung gegen die Schweinegrippe. 39 Prozent würden sich auf keinen Fall impfen lassen und jeder Vierte (27 Prozent) würde wahrscheinlich nicht zur Impfung gehen, ergab eine Umfrage von Infratest dimap. Jeder Zweite macht sich demnach überhaupt keine Sorgen wegen der Schweinegrippe. Nur 19 Prozent würden sich wahrscheinlich mit einer Impfung schützen. Immerhin 12 Prozent sind sich ganz sicher, dass sie eine Impfung wollen. dpa/ddp

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