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Panorama: Sicherheit-Studie stellt ein Jahr nach Katastrophen in den Alpen kaum Verbesserungen fest

Ein Jahr nach den Brandkatastrophen im Montblanc- und im Tauern-Tunnel mit zusammen 51 Toten gibt es in Europas Straßentunneln noch erhebliche Sicherheitsmängel. Das hat ein groß angelegter Test des ADAC zusammen mit acht anderen europäischen Autoclubs ergeben.

Ein Jahr nach den Brandkatastrophen im Montblanc- und im Tauern-Tunnel mit zusammen 51 Toten gibt es in Europas Straßentunneln noch erhebliche Sicherheitsmängel. Das hat ein groß angelegter Test des ADAC zusammen mit acht anderen europäischen Autoclubs ergeben. Dabei wurden von 25 wichtigen Autotunneln sechs als "bedenklich" und zwei als "mangelhaft" eingestuft, berichtete ADAC-Experte Max Stich am Mittwoch in München. Neun Tunnel bewerteten die Tester als "ausreichend", acht als "gut". Kein einziges Mal dagegen gab es die Bestnote "sehr gut".

Alle drei in Deutschland geprüften Tunnel - Engelberg bei Stuttgart, Königshainer Berge bei Görlitz und der Elbtunnel in Hamburg - bekamen die Note "gut". Schlusslicht mit "mangelhaft" waren der Tunnel Alfonso XIII. bei Lleida in Spanien sowie der Fornaci-Tunnel bei Savona in Italien. Bei den als "bedenklich" oder "mangelhaft" eingestuften Tunneln kritisierten die Prüfer neben unzureichenden Fluchtmöglichkeiten vor allem das Fehlen von Pannenbuchten, Standstreifen und Lautsprecheranlagen sowie Defizite bei den Belüftungsanlagen. Zum Teil wurde auch das Fehlen von Video-Überwachung, von Einschränkungen für Gefahrguttransporte sowie mangelnde Tempolimits im Tunnel gerügt.

Mit dem bereits zum zweiten Mal organisierten Test wolle man Druck auf die Tunnelbetreiber ausüben, sagte Stich, der ADAC-Vorsitzende von Schleswig-Holstein. Die Entscheidungswege für mehr Tunnel-Sicherheit seien leider sehr zähflüssig. "Es ist ein Trauerspiel, wie hier mit der Sicherheit von Menschen umgegangen wird." Im Übrigen sei es erstaunlich, dass die EU bei ihrer Regelungsfreude dieses Thema noch nicht aufgegriffen habe.

Testsieger wurde nach ADAC-Angaben der Schweizer Gubrist-Tunnel an der A 1 bei Zürich. Er biete durch seine zwei Röhren mit separat belüfteten Querverbindungen gute Flucht- und Rettungswege im Brandfall. Auffallend gut seien dort auch Ausrüstung und Ausbildung der Feuerwehr. Die Note "gut" gab es auch für die Tunnel Schönberg in Österreich, Vallvidrera in Spanien, Chamoise in Frankreich und Mersey Kingsway in Großbritannien. Als "bedenklich" eingestuft wurden die Tunnel Perjen in Österreich, Fourviere in Frankreich und Tyne in Großbritannien sowie die Schweizer Tunnel Crapteig und San Salvatore. Für "ausreichend" befanden die Tester unter anderem die Tunnel Lermoos und Tauern in Österreich und Leopold II in Belgien.Weiteres zum Thema

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