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Sittensen: Drei Teilgeständnisse nach siebenfachem Mord

Im Fall des siebenfachen Mordes von Sittensen in Niedersachsen liegen der Polizei erste Teilgeständnisse vor.

Stade/Sittensen - Im Fall des siebenfachen Mordes von Sittensen in Niedersachsen liegen der Polizei erste Teilgeständnisse vor. Drei der bislang vier Festgenommenen räumten gegenüber den Ermittlern ein, einen Raub geplant zu haben oder in Tatortnähe gewesen zu sein, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade. Bei dem schwersten Verbrechen dieser Art in Norddeutschland waren Anfang Februar in Sittensen das Inhaber-Ehepaar und fünf Angestellte eines China-Restaurants erschossen worden. Gegen zwei 33 und 31 Jahre alte Vietnamesen wurde Anfang der Woche Mordanklage erhoben, ein 29-Jähriger und ein 40-Jähriger sitzen unter Raubverdacht in Haft.

Keiner der vier Verdächtigen will den Angaben zufolge allerdings die tödlichen Kopfschüsse auf die Opfer abgegeben haben. Der bereits wenige Stunden nach der Tat festgenommene 31-Jährige habe aber zugegeben, das Restaurant mit der Absicht betreten zu haben, es zu berauben. Die beiden wegen Mordes Angeklagten werden laut Staatsanwaltschaft durch Indizien wie DNA- und Faserspuren sowie Schmauchspuren an den Händen belastet.

Bruder räumt Beteiligung ein

Auch der 40 Jahre alte Bruder des 31-Jährigen räumte den Angaben zufolge indirekt eine Beteiligung an dem Verbrechen ein. Gegenüber der Polizei habe er zugegeben, mit den anderen zum Tatort und wieder zurückgefahren zu sein. Das Restaurant will er aber nicht betreten haben. Außerdem gab er an, von den Raubplänen nichts gewusst zu haben. Der aus Vietnam stammende Deutsche war am Mittwochabend in Bremen verhaftet worden. Ein am 16. Mai verhafteter Vietnamese habe zugegeben, an dem Überfall, aber nicht an den Morden beteiligt gewesen zu sein. Der in Bremerhaven lebende Mann war bereits Ende Februar ins Visier der Fahnder geraten. Die Ermittlungen gegen den 29-Jährigen dauern an.

Auf die Spur der vier Verhafteten war die Polizei durch Zufall gekommen. Nur wenige Stunden nach der Tat nahm die Autobahnpolizei bei Wildeshausen die beiden Vietnamesen fest. Bei einer Routinekontrolle der beiden hatte die Polizei unter anderem einen Zettel mit einer Wegbeschreibung zu dem Restaurant und der Telefonnummer des Lokals gefunden. Die Hinweise auf die beiden anderen Männer kamen laut Staatsanwaltschaft "aus dem Dunstkreis der Verdächtigen". Alle vier seien entweder verwandt oder befreundet. Bei dem Überfall waren mehrere Notebooks und Handys sowie rund 5000 Euro Bargeld aus dem Restaurant geraubt worden. (mit dpa)

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