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Gesellschaft: Der Australia Day ist ein dunkler Fleck der Geschichte

Peter Scollin, 60, Gründer des Platypus Theater.

Mick Jagger singt seit einer Ewigkeit „I can't get no satisfaction“, ich spiele seit 34 Jahren „The clown who lost his circus“. Meine spätere Frau Anja habe ich 1980 in einem Pub in Melbourne kennengelernt, sie war Backpackerin. 1981 habe ich sie in Berlin besucht. Jeder junge Australier reist einmal nach Europa. Ich wollte länger als die obligatorischen sechs Wochen bleiben, habe sofort die Sprache gelernt. 1984 haben wir das Platypus Theater gegründet. Seit 1992 spielen wir englischsprachiges Kinder- und Jugendtheater auf verschiedenen Bühnen der Stadt. Wir bieten den Kindern ein sinnliches Erlebnis. Dabei sehe ich uns als Kulturbotschafter, wir erzählen vom Abenteuer Australien. Aber die Strukturen unseres Theaters sind sensibel. Für 2014 sind uns die Fördergelder komplett gestrichen worden, Geld, ohne dass wir nicht überleben können. Der „Australia Day“ ist ein dunkler Fleck in der Geschichte. Denn was da als Geburt der Nation gefeiert wird, ist eigentlich der Tag, an dem den Ureinwohnern ihr Land gestohlen wurde. Umso trauriger ist, dass der australische Premierminister Abbott aktuell Flüchtlinge auf Booten nicht an Land lassen will. Genau so sind wir einst in Australien gelandet.

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