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Sprache: "McJob" soll positiv klingen

Britische Unternehmer und die Fastfoodkette McDonald's wollen die Bezeichnung McJob für Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich abschaffen.

London - Die Unternehmer forderten den Verlag des "Oxford English Dictionary" auf, das Wort in der neuen Ausgabe zu streichen. McJob steht laut dem in Großbritannien maßgebenden Lexikon für "einen langweiligen, schlecht bezahlten Job mit wenig Aussichten", der häufig im Dienstleistungssektor zu finden ist. Die Unternehmer - darunter der ehemalige Präsident des britischen Industrieverbandes und der Chef der britischen Handelskammer - jedoch schrieben in der "Financial Times", McJob müsse für eine Arbeit stehen, die "anregend und lohnend" sei sowie "echte Chancen auf einen Aufstieg" biete.

Auch mehrere Abgeordnete schlossen sich an und brachten einen Antrag im Unterhaus ein. Darin heißt es, sie bedauerten "abwertende Bezeichnungen" wie McJob für Arbeiten im Gastgewerbe. Initiator Clive Betts von der Labour-Partei sagte dem Radiosender BBC: "Die Bezeichnung wertet die Leute ab. Damit wird die Arbeit, die sie tun, als wertlos dargestellt, so, als ob einfach jeder von der Straße reinspazieren könnte, um sie zu tun."

McDonald's startete eine Kampagne in all seinen britischen Fast-Food-Restaurants und im Internet, um den Lexikonverlag zu einer Definitionsänderung zu bringen. Doch der stellvertretende Chefredakteur des Wörterbuchs zeigte sich gänzlich ungerührt: "Ich glaube wirklich nicht, dass sie Leute, wenn sie über die Beschäftigten von McDonald's nachdenken, erst im Lexikon nachschlagen und das Wort McJob suchen und dann noch mal neu überlegen." Das Lexikon gebe einfach die Definition wieder, wie sie die Mehrheit der Bevölkerung nutze. (tso/AFP)

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