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Stadtarchiv: Vermisstensuche in eingestürzten Häusern in Köln könnte Tage dauern

Wie lange die Suche nach den neun Vermissten, die am Dienstag bei dem Einsturz des Kölner Stadtarchives und den Nachbarhäusern verschüttet wurden, noch dauert, bleibt unklar. Der Einsturz steht offenbar im Zusammenhang mit dem Bau einer U-Bahn.

Nach dem Einsturz des vierstöckigen Hauses des Kölner Stadt-Archiv und seiner beiden benachbarten Gebäude könnte sich die Suche nach den neun Vermissten noch Tage hinziehen. Das teilte ein Sprecher der Kölner Feuerwehr am Dienstagabend mit. Spürhunde seien weiterhin im Einsatz und setzten die Suche nach den Vermissten fort. Eine der anstehenden Aufgaben sei nun, die Unglücksstelle statisch zu stabilisieren. Erst dann könnten Trümmerteile sowie Schutt und Geröll abgetragen werden.

Bei den neun Vermissten handelt es sich den Angaben zufolge um ein Ehepaar, das sich im Nachbarhaus aufhielt und zum Unglückszeitpunkt Gäste gehabt haben soll. Ebenfalls vermisst würden Besucher einer Spielothek im Nachbargebäude. Laut Feuerwehr war das Gebäude des Stadtarchivs erst im Dezember von unabhängigen Gutachtern als "sicher" bezeichnet worden.

Auslöser waren möglicherweise Bauarbeiten nahe der Unglücksstelle

Der Einsturz des Historischen Archivs und zweier Nachbarhäuser in der Kölner Südstadt steht  nach ersten Erkenntnissen offenbar im Zusammenhang mit dem Bau der U-Bahn in der Kölner Südstadt. Im Zuge der Bauarbeiten sei nahe der Unglücksstelle ein großer Kellerraum errichtet worden, teilten Feuerwehr und Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) am Dienstagabend vor Journalisten mit. In diesem unterirdischem Raum habe offenbar "irgendetwas nachgegeben", sagte Kölns Feuerwehrchef Stefan Neuhoff. Dadurch sei das Erdreich unter dem Stadtarchiv gleichsam weggesackt.

Nach Angaben der Stadt mussten die Menschen in einem Umkreis von 150 Metern um die Unglückstelle ihre Häuser verlassen. Auch ein benachbartes Altenheim wurde am Abend evakuiert. Keine Hinweise hatten die Helfer nach eigenen Angaben darauf, dass Schüler von  zwei benachbarten Schulen von dem Unglück betroffen sein könnten. Auch die Mitarbeiter des Stadtarchivs hätten sich nach ersten Erkenntnissen allesamt rechtzeitig in Sicherheit bringen können - ebenso wie zwei Dachdecker.
  
Nach Angaben von Gutachtern dürften früher festgestellte Risse im Gebäude des Stadtarchivs nicht für das Unglück verantwortlich sein. Die im Zuge des U-Bahn-Baus entstandenen Risse an dem Gebäude seien mit Blick auf die Statik unbedenklich gewesen, hieß es. (yr/ddp/afp)



  
  
  
  

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