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Ohne Möglichkeit zu ankern. Das Schiff liegt steuerlos in der Ostsee.

© Reuters

Steuerlos auf der Ostsee: Kreuzfahrtschiff nach Stromausfall manövrierunfähig

Seit Sonntagvormittag harren knapp 2000 Personen auf dem Kreuzfahrtschiff MSC Opera aus. Es gibt keine Kühlmöglichkeit, keine Lebensmittel und die Toilettenspülungen funktionieren auch nicht.

Blackout auf dem Traumschiff mit traurigen Folgen: Die 1700 Passagiere des italienischen Kreuzfahrtschiffes „MSC Opera“ haben am Montag unfreiwillig in Bussen die Heimreise angetreten, weil auf der Ostsee plötzlich der Strom komplett ausgefallen war. „Niemand ist zu Schaden gekommen, aber das plötzliche Ende dieser Kreuzfahrt ist natürlich für die Reisenden sehr ärgerlich“, sagte ein Reedereisprecher in der kleinen schwedischen Hafenstadt Nynäshamn. Nach Reisebüro-Angaben waren auch Deutsche betroffen.

Sonntagmorgen war auf dem 250 Meter langen und erst 2004 gebauten Kreuzfahrtschiff nördlich von Visby auf der Insel Gotland auf einmal der Strom weg. Bei sehr ruhigem Wetter bestand keine Gefahr für die Passagiere und die Besatzung. Trotzdem versuchte die zuständige italienische Reederei MSC, alle Reisenden auf der Ferieninsel Gotland unterzubringen. Denn auf der „Opera“ ging nichts mehr: Bis hin zur Toilettenspülung ist hier praktisch alles von Elektrizität abhängig. Auf Gotland aber waren nicht genug Betten für so viele Menschen aufzutreiben. So mussten die Reisenden an Bord ausharren, bis ein Schlepper das 58 600 Tonnen schwere Schiff Montagmittag nach Nynäshamn am schwedischen Festland bugsiert hatte. „Glücklicherweise kam der Strom schon unterwegs nach und nach zurück, so dass sich die Unannehmlichkeiten in Grenzen hielten“, sagte der schwedische Reederrepräsentant Claes Tamm.

In Nynäshamn soll das Schiff nun auf Herz und Nieren untersucht und repariert werden. Die Reisenden wurden auf Booten an Land und dann in Bussen ins 50 Kilometer entfernte Stockholm gebracht. Vom Flugplatz Arlanda waren für den Abend Sonderflüge nach Amsterdam und ins südenglische Southampton geplant, wo die Kreuzfahrt begonnen hatte. Kleiner Trost für die Kreuzfahrt-Pechvögel: Nach Stationen in Stockholm, dem finnischen Helsinki und russischen St. Petersburg stand nur noch ein Stopp in Kopenhagen vor der eigentlich auf See geplanten Rückkehr zu den Ausgangshäfen aus. (dpa)

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