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Panorama: Tabakindustrie: Mehr Rauchverbote

Die Schadenersatzprozesse in den USA waren erst der Auftakt. Mit dem Beginn der Verhandlungen über die erste internationale Anti-Tabak-Konvention am kommenden Montag gerät die Zigarettenindustrie nun endgültig in die Defensive.

Die Schadenersatzprozesse in den USA waren erst der Auftakt. Mit dem Beginn der Verhandlungen über die erste internationale Anti-Tabak-Konvention am kommenden Montag gerät die Zigarettenindustrie nun endgültig in die Defensive. Denn am Verhandlungstisch in Genf sitzen nur die 191 Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Philip Morris, BAT und die anderen Tabak-Multis haben trotz heftiger Proteste keinen Zugang zu dem Gremium erhalten, das letztlich über die Zukunft ihrer Branche entscheiden wird.

Auf der Tagesordnung stehen weltweit verbindliche Normen für eine höhere Besteuerung von Zigaretten, eine Ausdehnung der Rauch-Verbote in öffentlichen Gebäuden und am Arbeitsplatz sowie die Reduzierung von Nikotin und Teer. Auch auf den Gebieten Jugendschutz, Werbeverbot und Aufklärung hat die WHO ihren Mitgliedern drastische Maßnahmen vorgeschlagen. Die Tabak-Konzerne haben dagegen bereits ihren erbitterten Widerstand angekündigt. Doch die WHO-Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland will sich nicht einschüchtern lassen.

Eine im August veröffentlichte Studie im Auftrag der WHO hatte festgestellt, dass die Tabakindustrie in der Weltgesundheitsorganisation "einen ihrer größten Feinde" sieht und deshalb eine internationale Kampagne zur Schädigung des Rufs der WHO gestartet habe. Außerdem sollen die Konzerne angeblich "unabhängige" WHO- Tabakexperten bestochen haben.

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