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Panorama: Tage der Furcht

Die Jagd auf den Serienkiller – eine Chronologie

2. Oktober: Der erste tödliche Schuss fällt am Abend auf dem Parkplatz eines Supermarktes im Bezirk Montgomery nordwestlich von Washington. Ein Mann kommt dabei ums Leben.

3. Oktober:  Binnen gut zwei Stunden werden nicht weit von dem Parkplatz vier Menschen getötet: ein Mann beim Rasenmähen, ein zweiter an einer Tankstelle, eine Frau auf einer Bank vor einem Postamt und eine weitere Frau, die an einer Tankstelle ihr Auto wäscht. Die Polizei fahndet nach einem von einem Zeugen beobachteten weißen Kleinlaster mit zwei männlichen Insassen. Die Geschichte von dem weißen Kleinlaster wird die ganze Zeit über immer wieder kolportiert, beruht aber offenkundig auf der falschen Wahrnehmung von Zeugen. Am Abend wird ein 72Jähriger Fußgänger in Washington erschossen.

4. Oktober: Im rund 150 Kilometer südlich gelegenen Fredericksburg (Virginia) wird eine 43-jährige Frau beim Beladen ihres Autos vor einer Ladenzeile in den Rücken getroffen. Sie überlebt verletzt.

7. Oktober: Der achte Anschlag trifft einen 13-jährigen Jungen in Bowie. Auf dem Weg zur Schule wird er in die Brust geschossen und schwer verletzt.

9. Oktober: Am letzten Anschlagsort wird eine Tarot-Karte mit der von Hand gekritzelten Notiz „Lieber Polizist: Ich bin Gott“ gefunden. Wenige Stunden später wird an einer Tankstelle in der Gemeinde Manassas ein Mann erschossen. Zeugen sehen diesmal einen weißen Kleinbus.

11. Oktober: Wieder schlägt der Täter an einer Tankstelle zu, wieder in Fredericksburg: Er erschießt einen 53-jährigen Mann.

14. Oktober: Mittlerweile suchen Ermittler auch beim US-Militär nach dem Schützen, weil er eine militärische Ausbildung absolviert haben könnte. Am Abend wird eine 47-jährige Frau vor einem Baumarkt im Bezirk Fairfax erschossen. Zeugen wollen den Schützen erstmals gesehen haben.

16. Oktober: Das Pentagon entsendet Aufklärungsflugzeuge, die das Fahrzeug des Mörders aus der Luft erspähen sollen.

18. Oktober: Die Polizei stellt an einer Verleihstation in Virginia einen weißen Lieferwagen sicher, in dem eine Patronenhülse gefunden wurde. Die Hülse passt aber nicht zum Kaliber der Sniper-Waffe.

19. Oktober: Ein 37-Jähriger wird vor einem Restaurant in Ashland (Virginia) durch einen Schuss schwer verletzt.

20. Oktober: Charles Moose, Polizeichef in Montgomery, gibt bekannt, dass der Mörder am letzten Tatort eine Telefonnummer hinterlassen hat.

21. Oktober: Die Ermittler nehmen in Richmond (Virginia) zwei Männer fest; sie haben mit dem Fall aber nichts zu tun, wie sich herausstellt. Fast zeitgleich meldet sich der Heckenschütze wieder bei der Polizei. Kurz zuvor wurde aus Frankreich bekannt, dass ein 25 Jahre alter Deserteur der französischen Armee von seinen Kameraden auf einem Phantom-Bild des Schützen angeblich erkannt wurde.

22. Oktober: Der Sniper erschießt einen 35-jährigen Busfahrer in dessen Bus in einem nördlichen Vorort von Washington in Montgomery County. Polizeichef Moose gibt bekannt, dass der Killer mit Anschlägen auf Kinder gedroht hat. Moose erklärt: „Ab jetzt nehme ich das persönlich.“ Dieser Satz, der die Gefühle der Menschen trifft, macht Moose zum Star. Die Bevölkerung wird wegen der Drohung zu besonderer Vorsicht aufgerufen.

23. Oktober: Medien berichten, der Täter habe zehn Millionen Dollar gefordert. Am Abend durchsuchen die Ermittler ein Haus in der Stadt Tacoma im Bundesstaat Washington an der Westküste.

24. Oktober: Ein Sonderkommando überrascht in der Nacht auf einem Rastplatz zwei Männer in einem Chevrolet Caprice von 1990 und nimmt sie fest. Es soll sich um den Serienkiller und seinen Stiefsohn handeln. Von Stunde zu Stunde verdichten sich die Hinweise, dass die Polizei den Richtigen gefasst hat. dpa

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