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Tierfilmer: Umweltpreis für Heinz Sielmann

Heinz Sielmann (88) erhält zusammen mit dem Umweltforscher Berndt Heydemann und dem Physiker Joachim Luther den Deutschen Umweltpreis. Der Tierfilmer Sielmann bekommt die Auszeichnung als Ehrenpreis für sein Lebenswerk.

Osnabrück - Der Umweltforscher Berndt Heydemann, der Physiker Joachim Luther und der Tierfilmer Heinz Sielmann erhalten in diesem Jahr den Deutschen Umweltpreis. Der wichtigste Umweltpreis Europas ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert. Der frühere schleswig-holsteinische Umweltminister Heydemann (75) und der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg, Luther (64), bekommen jeweils 245.000 Euro. Der 88 Jahre alte Sielmann wird mit dem Ehrenpreis (10.000 Euro) für sein Lebenswerk ausgezeichnet, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am Mittwoch in Osnabrück mit. Die Auszeichnungen werden am 16. Oktober von Bundespräsident Horst Köhler in Lübeck verliehen.

Der Umweltschutzfachmann und Hochschullehrer Heydemann war von 1988 bis 1993 parteiloser Minister für Natur, Umwelt und Landesentwicklung in Schleswig-Holstein. 1998 gründete er in Mecklenburg-Vorpommern die «Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnik- Stiftung» (NICOL) mit dem Hauptprojekt «Zukunftszentrum Mensch-Natur- Technik-Wissenschaft» (ZMTW). Dort werden in einem Freiluft- Themenpark Prozesse in der Natur modellhaft dargestellt.

In das ZMTW habe Heydemann nicht nur seine gesamte Energie und Zeit, sondern vor allem auch sein Privatvermögen gesteckt, würdigte die DBU. Mit seinen bisherigen Leistungen habe der Wissenschaftler eine Vorbildfunktion übernommen und zur Lösung verschiedener Umweltprobleme maßgeblich beigetragen.

Der Physiker Joachim Luther wurde 1974 bereits mit 33 Jahren ordentlicher Professor für Experimentalphysik an der neu gegründeten Universität Oldenburg. 1993 wechselte er an die Universität Freiburg und leitete gleichzeitig das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme.

Unter seiner Leitung hat sich das Institut mit heute über 400 Mitarbeitern zur größten europäischen und einer der weltweit führenden Solarforschungseinrichtungen entwickelt. Sein Wirken habe entscheidend dazu beigetragen, dass Deutschland international zu den Spitzenreitern in der Nutzung der Solarenergie zähle, begründete die DBU die Auszeichnung.

"Die Natur ins Wohnzimmer gebracht"

Der Tierfilmer Sielmann habe «die Natur ins Wohnzimmer gebracht», sagte DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde. Sielmanns Filme seien lehrreich, ohne belehrend zu sein, und damit Werbefilme im besten Sinn für Tiere und Pflanzen. In Filmen und Fernsehsendungen wie «Expeditionen ins Tierreich» gebe Sielmann Eindrücke fremder Welten, so dass sie auf Augenhöhe erlebbar würden. «Ich freue mich außerordentlich über die Auszeichnung», sagte Sielmann in einer ersten Reaktion.

Insgesamt wurden die Film- und Fernsehbeiträge Sielmanns, der auch mehr als 30 Bücher geschrieben hat, in 25 Sprachen übersetzt. 1994 gründete er die Heinz-Sielmann-Stiftung, die Kinder und Jugendliche an den Naturschutz heranführen will. Auf Gut Herbigshagen bei Göttingen richtete er zusammen mit seiner Frau Inge ein Naturerlebniszentrum für Kinder und Jugendliche ein, das jedes Jahr von mehreren tausend Schülern besucht wird.

Der Deutsche Umweltpreis war erstmals 1993 vergeben worden. Zu den Preisträgern zählen Politiker, Wirtschaftsführer und Wissenschaftler wie der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer, Kanzlergattin Loki Schmidt oder der Textilunternehmer Klaus Steilmann. ()

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