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Totschlag: Betrunkene Pflegerin tötet Patienten

Eine Altenpflegerin schaltet bei einem krebskranken Patienten das Atmungsgerät ab und tötete ihn so. Zur Zeit der Tat ist sie betrunken. Die Frau legte nun vor dem Landgericht Ulm ein Geständnis ab.

Sie war betrunken und fühlte sich überfordert. Deshalb stellte eine Ulmer Altenpflegerin das Beatmungsgerät eines Patienten ab. Kurze Zeit später war der 69-Jährige tot. Vor dem Landgericht legte die Frau am Mittwoch zum Prozessauftakt ein Geständnis ab.

Vor Beginn der Schicht habe sie Alkohol konsumiert und sich mehrmals übergeben müssen, sagte die Angeklagte in einer Erklärung aus, die ihr Anwalt vorlas. Die geschiedene Frau und Mutter dreier Kinder sei damals nicht in der Lage gewesen, ihren Dienst zu verrichten, ergänzte der Verteidiger. Der lebensbedrohliche Zustand des Mannes, der wegen eines Krebsleidens bewegungsunfähig und auf dauerhafte künstliche Beatmung angewiesen war, sei der gelernten Pflegerin bewusst gewesen. Es tue ihr leid, dass der Mann zu Tode gekommen sei.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau genervt war, weil das Beatmungsgerät des Schwerkranken ständig lautstark eine Fehlfunktion anzeigte. Die Anklage lautet auf Totschlag. Bei einer Verurteilung droht der Pflegerin eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren. Die Ulmer Schwurgerichtskammer hat für den Prozess fünf Verhandlungstage angesetzt. (ut/dpa)

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