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Tropensturm: Hurrikan "Gustav" nimmt an Stärke zu

Auf seinem zerstörerischen Weg in Richtung Kuba hat Hurrikan "Gustav" weiter an Stärke zugelegt. Mit einer Windgeschwindigkeit von inzwischen 185 Stundenkilometern steuert er auf Kuba zu - die höchste Alarmstufe ist ausgerufen. Bereits auf Jamaika hat "Gustav" erheblichen Schaden angerichtet.

Der Tropensturm erreichte am frühen Samstag die Stärke drei auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala, wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte. "Gustav" nehme schnell an Wucht zu und habe inzwischen maximale Windgeschwindigkeiten von 185 Stundenkilometern. Der Sturm sollte noch am Samstag auf die Westküste Kubas treffen, wo bereits zehntausende Menschen aus ihren Häusern evakuiert wurden. Anschließend sollte er weiter zum Golf von Mexiko und dem US-Bundesstaat Louisiana ziehen.

Mit Windgeschwindigkeiten von 155 Stundenkilometern hat Hurrikan "Gustav" in der Karibin Schaden angerichtet. Dort kamen durch den Sturm in den letzten Tagen nach neuen Angaben mindestens 85 Menschen ums Leben. Am schwersten betroffen war Haiti, wo nach Behördenangaben mindestens 66 Menschen getötet und die Häuser von fast 5000 Familien beschädigt wurden. Auf Jamaika starben nach Behördenangaben mindestens elf Menschen, zahlreiche weitere wurden noch vermisst. Bis zu 4000 Menschen verloren ihr Obdach.

Höchste Alarmstufe auf Kuba

Auf Kuba hat die Regierung in mehreren Provinzen höchste Alarmstufe ausgerufen. Bedroht sind vor allem die Gebiete von Pinar del Rio, Havanna und die Isla de Juventud. Dort war der Sturm am späten Samstagvormittag (MESZ) noch etwa 200 Kilometer entfernt. Wie das kubanische Staatsfernsehen am Freitagabend (Ortszeit) berichtete, wurden alle Vorbereitungen getroffen, um die Bevölkerung vor dem erstarkten Wirbelsturm zu schützen. Auch auf der Inselkette der Florida Keys wurden die Menschen erneut vor schwerem Sturm gewarnt.

Am Samstagmittag (MESZ) meldete das US-Hurrikanzentrum in Miami Windgeschwindigkeiten von 175 Stundenkilometern. Nach jüngsten Auswertungen von Satellitenbildern wurde damit gerechnet, dass sich der Wirbelsturm noch weiter verstärkt.

Schwere Zerstörungen hat der Hurrikan auf Jamaika angerichtet. Nach Berichten des Radiosenders "Power 106" wurden 150 Häuser zerstört und 130 Straßen überschwemmt. Rund 2000 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht.

USA startet mit Evakuierungen

Unterdessen bereiten sich die Menschen an der US-Küste weiter auf den drohenden Hurrikan vor. Nach Berechnungen der Meteorologen könnte "Gustav" als noch stärkerer Hurrikan der Stufe drei oder vier auf der fünfteiligen Skala Anfang der Woche Louisiana mit seiner Hauptstadt New Orleans treffen. Dort und im benachbarten Bundesstaat Mississippi waren vor drei Jahren durch den Hurrikan "Katrina" rund 1800 Menschen ums Leben gekommen. Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, rief die Bewohner auf, den Anweisungen der Behörden zu folgen, falls diese zum Verlassen der Häuser aufrufen sollten.

Wie der Gouverneur von Mississippi, Haley Barbour, mitteilte, sollen bereits am Wochenende die Bewohner von Mobilheimen entlang des gefährdeten Küstenabschnitts in Sicherheit gebracht werden. Dabei handelt es sich um Menschen, die durch den Hurrikan "Katrina" vor drei Jahren ihre Häuser verloren hatten. In New Orleans kam es nach Medienberichten schon am Freitag zu den ersten Evakuierungen.

Nach Louisiana rief US-Präsident George W. Bush am Freitag auch für Texas vorsorglich den Notstand aus. Damit werden Bundesbehörden zur Koordinierung von Schutz- und Hilfsmaßnahmen ermächtigt. (saw/AFP/dpa)

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