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Unwetter Hamburg

© dpa

Unwetter: Gewitter wüten über Norddeutschland

Nach den heftigen Gewitterstürmen vom Donnerstagabend hat sich die Wetterlage in Deutschland in der Nacht zum Freitag wieder beruhigt. Am Abend stürzten Bäume um, rissen sich Schiffe los und ein Traktor wurde vom Blitz getroffen.

"Inzwischen ist die Situation stabiler geworden", hieß es am frühen Morgen aus dem Lagezentrum der Bremer Innenbehörde. Auch in Hamburg, wo ein Unwetter tags zuvor besonders stark getobt hatte, meldete die Feuerwehr "nur noch wenige Folgeeinsätze". Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht davon aus, dass es im Laufe des Tages keine vergleichbar kräftigen Wolkenbrüche gibt wie am Donnerstag. Auch im südlichen Nordrhein-Westfalen und in der Bodensee-Region, wo am Abend ebenfalls Starkregen und Sturmböen eingesetzt hatten, normalisierte sich das Wetter.

"Es kommen heute wohl noch Schauer und Gewitter nach", sagte ein DWD-Meteorologe. "Sie dürften aber nicht dieselbe Intensität haben wie gestern." Allein in Hamburg musste die Feuerwehr eigenen Angaben zufolge am Donnerstagabend innerhalb von zweieinhalb Stunden 220 Mal ausrücken. "Wir hatten erheblich zu tun", berichtete ein Sprecher. Zahlreiche Bäume waren umgeknickt und hatten Autos beschädigt. Im Hamburger Hafen hatte sich ein Containerschiff losgerissen und war in Richtung des Museumshafens Övelgönne getrieben. Auf der Alster kenterten mehrere Boote. Alle Segler konnten gerettet werden, einer von ihnen erlitt einen Herzinfarkt.

Straßen standen unter Wasser

Das nördliche Niedersachsen wurde ebenfalls von den Ausläufern des Nordsee-Tiefs "Christine" heimgesucht. So musste die ICE-Strecke zwischen Hannover und Bremen wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt werden. Zwischen Achim und Ottersberg bei Bremen hieß es den Behörden zufolge zeitweise "Land unter". In der Nähe von Rotenburg (Niedersachsen) knickte ein Tornado mehrere Bäume um, zahlreiche Straßen waren blockiert. Ein Baum stürzte nach Polizeiangaben auf ein Auto und verletzte einen Menschen leicht. Heftiger Regen mit bis zu 30 Litern pro Quadratmeter innerhalb von ein bis zwei Stunden fiel auf der Nordseeinsel Wangerooge und in Norden-Norddeich.

Auch in Schleswig-Holstein standen in mehreren Städten Straßen unter Wasser. Die Feuerwehren waren mit zahlreichen Fahrzeugen im Einsatz, um Keller leer zu pumpen und umgeknickte Bäume von den Straßen zu räumen. In Husum gingen dicke Hagelkörner nieder. Schwere Verletzungen erlitt ein Landwirt in Todendorf (Kreis Stormarn), als er von einem Blitz getroffen wurde. In Flensburg zeigten sich die Behörden in der Nacht aber wieder guten Mutes. "Jetzt ist alles ruhig hier, das Wasser ist weg", meinte eine Polizeisprecherin.

Auch Südwesten und NRW betroffen

Gleich zwei Gewitterfronten zogen über Nordrhein-Westfalen hinweg. Sturmböen ließen dort vielerorts Bäume umstürzen, beschädigten Autos und behinderten den Verkehr. Bielefeld wurde bereits von der ersten Gewitterwelle getroffen. Köln, das Bergische und das Oberbergische Land sowie das Sauerland litten dagegen unter der zweiten Gewitterfront am Abend. "Vor allem im Rhein-Sieg-Kreis sind etliche Keller vollgelaufen", sagte ein Feuerwehrsprecher am späten Abend.

Der Südwesten Deutschlands blieb von den Wetterextremen auch nicht verschont. Orkanartige Böen mit bis zu 111 Kilometern pro Stunde maßen die Meteorologen am Abend am Bodensee. In Konstanz wurden laut Polizei mindestens 15 Autos durch herabfallende Äste schwer beschädigt. Im Verlauf der Nacht zog das schlechte Wetter dann auch dort in Richtung Osten ab. (mhz/dpa)

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