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USA: Falscher Giftalarm am Kapitol

Ein Giftalarm hat am Kapitol in Washington am Mittwochabend Senatoren und Mitarbeiter in Aufregung versetzt. Mehr als 200 Menschen, darunter acht Senatoren, wurden vorübergehend unter Quarantäne gestellt.

Washington - In dem nahe gelegenen Russell-Gebäude löste ein Sensor im Dachgeschoss Alarm aus, der vor Nervengas oder Chemikalien warnen soll. Nach drei Stunden kam die Entwarnung: «Alle Tests sind negativ verlaufen», sagte Polizeisprecherin Kimberly Schneider am Abend vor dem Kapitol.

Die Senatoren und Kongressmitarbeiter waren aus dem Russell-Gebäude in eine nahe gelegene Garage eskortiert worden. Es müsse sicher gestellt werden, dass alle Personen, die möglicherweise kontaminiert worden seien, isoliert blieben, sagte Schneider. Keiner der Festgehaltenen habe jedoch irgendwelche Anzeichen von Krankheit gezeigt.

Die Kongressmitglieder waren drei Stunden lang hinter der Glastür der Parkgarage zu sehen. Davor standen Polizisten Wache. «Das war eine sehr lustige Erfahrung», sagte Senator Judd Gregg anschließend im US-Fernsehen. «Es waren jede Menge Mitarbeiter hier, wir haben einiges erledigt.» Nervosität sei nicht aufgekommen. «Wir bekamen allerdings alle langsam Hunger», sagte Eileen McMenamin, ehemalige Mitarbeiterin von Senator John McCain. Die Mitarbeiter wurden lediglich mit Wasser versorgt.

Im Kapitol ist Giftalarm an der Tagesordnung. Büros und Gebäude werden regelmäßig geräumt. Nach Angaben von Schneider wird der Alarm manchmal von neuen Putzmitteln ausgelöst. Kurz nach den Terroranschlägen vom September 2001 waren in Washington und anderen US-Städten Briefe mit Milzbranderregern aufgetaucht, darunter auch in den Büros mehrerer Abgeordneter. Ein Journalist und mehrere Postangestellte kamen ums Leben. Die Absender der Briefe wurden bis heute nicht ermittelt. (tso/dpa)

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