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Panorama: Vamos a la playa

Spaniens Urlaubsgeschäft bleibt trotz der internationalen Reiseflaute auf Wachstumskurs: Nach Angaben des Tourismusministeriums erholten sich im Jahr 2001 mehr als 50 Millionen ausländische Feriengäste unter der spanischen Sonne - immerhin rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Verlierer unter den beliebtesten Urlaubszielen sind jedoch Mallorca und die übrigen Baleareninseln, die einen Buchungsrückgang von rund zwei Prozent hinnehmen müssen.

Spaniens Urlaubsgeschäft bleibt trotz der internationalen Reiseflaute auf Wachstumskurs: Nach Angaben des Tourismusministeriums erholten sich im Jahr 2001 mehr als 50 Millionen ausländische Feriengäste unter der spanischen Sonne - immerhin rund drei Prozent mehr als im Vorjahr. Verlierer unter den beliebtesten Urlaubszielen sind jedoch Mallorca und die übrigen Baleareninseln, die einen Buchungsrückgang von rund zwei Prozent hinnehmen müssen.

Der Terrorschock des 11. September ging freilich auch am spanischen Reisegeschäft nicht ganz spurlos vorbei. Im Monat Oktober fiel die Zahl der meist mit dem Flugzeug anreisenden Urlauber um mehr als vier Prozent (verglichen mit Oktober 2000). Im November war das Grauen offenbar schon wieder verdaut: Die Reiselust Richtung Spanien stieg wieder deutlich an.

Unter dem Strich bestätigt sich, wie schon nach Golfkrieg und Balkankonflikt, dass Spaniens Urlaubsmarkt von den internationalen Krisen profitiert. Nicht einmal die Drohung der baskischen Terror-Organisation ETA, Attentate gegen spanische Urlaubsorte zu verüben, konnte dem Boom an den Playas etwas anhaben. Wohl auch, weil bei den diversen Bombenanschlägen gegen Hotels und Flughäfen keine Touristen umkamen - wenn auch einige verletzt wurden.

Nur bei den deutschen Urlaubsbedürftigen verliert Spanien an Beliebtheit. Rund fünf Prozent weniger Germanen fielen im Jahr 2001 auf spanisches Territorium ein. Die Briten stellen inzwischen weit mehr als ein Viertel aller Auslandstouristen. Auch auf Mallorca sind die Engländer im Kommen.

Ganz offenbar haben die Diskussion um Urlaubssteuer - die übrigens immer noch auf Eis liegt - und um den befürchteten Umweltkollaps durch die Touristenmassen dem Balearenimage geschadet. Hinzu kam im Sommer ein verheerender Streik der Busfahrer, der hundertausende Urlauber in Hotels und Flughäfen festsetzte. Die Kanarischen Inseln können sich derweil die Hände reiben. Sie legten im Jahr 2001 leicht zu. Während die Reisekonzerne ihre Mallorca-Betten zusammenstreichen, wird auf den Kanaren ausgebaut.

Auch der Euro dürfte dazu beitragen, dass die Lust am Spanienurlaub weiter wächst. Wenn die Preise für jedermann vergleichbar seien, werde der teure Nachbar Frankreich, der heute mit über 70 Millionen ausländischen Gästen noch irdisches Reiseziel Nummer eins ist, das Nachsehen haben.

Ralph Schulze

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