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Panorama: Vera Brühne: Wird der Fall neu aufgerollt?

Drei Wochen nach dem Tod der als Doppelmörderin verurteilten Vera Brühne soll einer der spektakulärsten Indizienprozesse der Nachkriegszeit wieder aufgerollt werden. Der Hamburger Rechtsanwalt Gerhard Strate bestätigte am Sonntag einen Bericht der "Bild am Sonntag" ("BamS").

Drei Wochen nach dem Tod der als Doppelmörderin verurteilten Vera Brühne soll einer der spektakulärsten Indizienprozesse der Nachkriegszeit wieder aufgerollt werden. Der Hamburger Rechtsanwalt Gerhard Strate bestätigte am Sonntag einen Bericht der "Bild am Sonntag" ("BamS"). Brühnes Adoptivsohn David Wilfried Tasch habe ihm ein Mandat erteilt. Die 1962 wegen Doppelmordes auf Grund von Indizien zu zwei Mal lebenslanger Haft verurteilte Brühne war Mitte April im Alter von 91 Jahren gestorben. Sie hatte auch nach ihrer Begnadigung 1979 stets ihre Unschuld beteuert.

"Es geht darum, in einem Rechtsstaat ein falsches Urteil zu revidieren", sagte Tasch der "BamS". "Wir wollten die Wiederaufnahme schon immer. Meiner Mutter fehlte aber in der Vergangenheit der Mut dazu." Doch nach der Verfilmung ihres Lebens habe sie sich die gesellschaftliche Rehabilitation erhofft und geplant, auch juristisch gegen das Urteil vorzugehen. Dies kann jetzt ihr Adoptivsohn tun, denn die Wiederaufnahme eines Verfahrens ist auch nach dem Tod eines Verurteilten zulässig. Unterstützt wird Tasch von Produzent Bernd Eichinger sowie Regisseur Hark Bohm, die für SAT.1 das Brühne-Leben verfilmten. "Das befindet sich alles noch absolut im Anfangsstadium", sagte Rechtsanwalt Strate am Sonntag. Seine Hoffnungen setzt der Wiederaufnahmespezialist - unter anderem hatte er die Wiederaufnahme des Weimar-Prozesses durchgesetzt - auf ein Gutachten zum Todeszeitpunkt der Opfer, das bei der Urteilsfindung bislang nicht berücksichtigt worden war.

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