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Verfolgungsjagd: Polizei schießt auf Unschuldigen

Die Polizei ist auf der Jagd nach einem Räuber. In einem Waldstück stellt sie einen Mann - dabei fällt ein Schuss. Nun stellt sich heraus: Es lag eine Verwechslung vor.

Bei der Verfolgung eines flüchtigen Räubers schoss ein Polizist in Pforzheim nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen unbeteiligten Passanten an und verletzte ihn schwer. "Er ist sehr wahrscheinlich nicht der Täter", sagte Christian Lorenz von der Staatsanwaltschaft Pforzheim in Karlsruhe. Es hätten sich keine Verdachtsmomente gegen den 26-jährigen Pforzheimer ergeben. Die Landespolizeidirektion hat als nächsthöhere Dienststelle die Ermittlungen übernommen. Der Mann war am Dienstagabend angeschossen worden. Die Polizei hatte ihn für einen Räuber gehalten, der kurz zuvor einen Supermarkt überfallen und die Flucht ergriffen hatte.

Der Mann hatte sich zufällig in dem nahe gelegenen Waldgebiet aufgehalten, in dem die Polizisten den eigentlichen Täter vermuteten. Die Anweisung der Beamten, sich auf den Boden zu legen, wollte er zunächst befolgen, war aber dann aus Panik aus der Hocke wieder aufgesprungen, um zu fliehen. "In diesem Moment kam es zu dem Schuss", hieß es. Der Mann wurde in den rechten Lungenflügel getroffen, befindet sich aber bereits auf dem Weg der Besserung.

Unter anderem habe die ähnliche Kleidung des Mannes zu dem Missverständnis geführt, hieß es. Der 26-Jährige habe wie der Verdächtige eine Schildmütze getragen. Außerdem habe die von der Kassiererin des Supermarktes beschriebene Fluchtrichtung gestimmt. "Die im Supermarkt sichergestellten Fingerabdrücke sind jedoch nicht die des Verletzten", betonte die Karlsruher Polizei.

Der Gesuchte hatte als letzter Kunde des Einkaufsmarktes die Kassiererin mit einer Waffe bedroht und mehrere tausend Euro erbeutet. Danach war der Mann zu Fuß geflüchtet. Von ihm fehlt bislang jede Spur. Auch seine Beute und die Schusswaffe konnten noch nicht gefunden werden. (mit dpa)

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