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Vertragsentwurf: Moskau und Peking wollen Weltraumwaffen verbieten

Russland und China haben auf der Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen einen Vertragsentwurf gegen alle Weltraumwaffen vorgelegt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte in Genf, die Stationierung solcher Waffen im All würde unweigerlich eine Kettenreaktion auslösen.

Der Vertragsentwurf ist offenbar auch eine Reaktion auf Pläne der USA für ein weitreichendes Raketenabwehrsystem. Der Vertrag soll sicherstellen, dass keine Waffen im Weltraum - auch nicht auf dem Mond - platziert werden. Auch sei es dann verboten, Satelliten oder Raumfahrzeuge zu bedrohen, was derzeit durch internationale Verträge nicht ausdrücklich ausgeschlossen ist.

Atom- und andere Massenvernichtungswaffen sind bereits seit 1967 nach internationalen Verträgen im Weltraum verboten. China hat jedoch im Januar eine Anti- Satellitenrakete getestet, was international für erhebliche Unruhe gesorgt hatte. Lawrow verwies auch noch einmal darauf, dass Russland durchaus Möglichkeiten habe, auf die unerwünschte Stationierung eines US- Abwehrsystems in Osteuropa zu reagieren. "Wir werden diesem System nicht durch eine andere, kostspieligere Antwort entgegentreten", sagte der Minister. "Wir haben die technische Möglichkeit für eine angemessene Antwort, die keine zu große Belastung für die russische Wirtschaft sein wird." Aber man sollte dies besser vermeiden, meinte der Minister.

Lawrow betonte auch, dass die USA und Russland über einen neuen Vertrag verhandeln müssten, der den Vertrag über die Verringerung strategischer Waffen (START) ersetzen kann. Die Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen in Genf versucht seit zehn Jahren, sich auf Verhandlungen über eine internationale Abrüstung zu einigen. (ps/dpa)

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