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© dpa

Vorsichtsmaßnahme: ISS-Besatzung flüchtet vor Weltraummüll

Die Besatzung der Internationalen Raumstation ISS hat wegen herannahenden Weltraummülls am Donnerstag Zuflucht in einer angedockten Kapsel gesucht. Die Gefahr ist aber nach Nasa-Angaben inzwischen gebannt.

Das Teil eines ausgedienten Satelliten passierte nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa die Raumstation um 17:39 Uhr MEZ. Es sei keinerlei Schaden entstanden, die drei Astronauten seien nach etwa zehn Minuten wieder auf die ISS zurückgekehrt.

"Die Bedrohung der ISS durch Weltraummüll ist vorbei", teilte die Nasa mit. Der kurzfristige Umzug sei eine "reine Vorsichtsmaßnahme" gewesen. Im Falle eines Einschlags hätte die aus zwei Amerikanern und einem Russen bestehende Crew mit der Sojus-Kapsel schnell abdocken können. Die kurzzeitige Evakuierung sei notwendig gewesen, weil die Bodenkontrolle den Schrott zu spät erkannt habe, um noch ein Ausweichmanöver einzuleiten, hieß es.

"Wir sind alle glücklich, dass der Schrott ohne Folgen vorbeigeflogen ist", sagte ein Nasa-Mitarbeiter in der Bodenkontrolle in Houston (Bundesstaat Texas). "Das ist eine tolle Nachricht." Experten warnen seit Jahren vor den Gefahren herumfliegenden Mülls im Weltall.

Die drei Besatzungsmitglieder der ISS - Michael Fincke and Sandra Magnus sowie der russische Kosmonaut Yury Lonchakov - hatten den Angaben zufolge bei ihrer kurzen Zuflucht sogar die Luken der Sojus-Kapsel geschlossen. Dadurch hätten sie im Falle einer Notsituation auf der ISS sofort ablegen können, teilte die Nasa mit. Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags sei allerdings gering gewesen.

US-Experten hatten bereits in der Vergangenheit 13.000 Objekte von Weltraumschrott registriert, andere Experten schätzen die Anzahl sehr viel höher und sprechen von mehreren hunderttausend Teilen. Bereits der Aufprall eines ein Zentimeter großen Stückes könnte Satelliten oder die Raumstation schwer beschädigen. (imo/dpa)

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