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Panorama: Warum flog Francisca raus?

DSDS-Fans rätseln über die Gründe

Sie war einfach zu gut für DSDS. Damit trösten sich die Fans von Francisca Urio, der ganz großen Favoritin, die am vergangenen Sonntag völlig überraschend aus der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ geflogen ist. Internetforen quellen zurzeit über von Begründungsversuchen für das Scheitern der 26-jährigen Sängerin. Einige Fans spekulieren sogar, ob Franciscas Hautfarbe bei der Entscheidung der Zuschauer eine Rolle gespielt habe. Denn stimmlich hatte die Deutsch-Afrikanerin den Aguilera-Song „Beautiful“ perfekt präsentiert. Das ist auch die einhellige Meinung der Jury. Anja Lukaseder schwärmt in Interviews auch nach der Zuschauerentscheidung noch von Franci: „Es tut mir im Herzen weh, dass die Franci gehen muss. Sie war einfach toll, weil sie alles hat: eine sensationelle Stimme, Ausstrahlung, sie sieht toll aus und weiß sich auf der Bühne zu bewegen.“ Dieter Bohlen sieht gerade in dieser Perfektion den Grund für die wenigen Franci-Anrufer. Gegenüber „Bild“ sagte er: „Junge Mädchen können sich nicht mit ihr identifizieren und rufen deshalb nicht für sie an.“

Francisca Urio selbst glaubt, dass ihre Fans wohl dachten, dass sie sowieso weiterkomme und deshalb nicht angerufen hätten. Davon geht auch der Fernsehsender RTL aus, der DSDS ausstrahlt. Beim Sender sei jedenfalls kein Schuldiger zu suchen, da es sich ja um eine Zuschauerentscheidung handele. Die Kandidatin sei mit ihren 26 Jahren schon recht alt und könne die jungen Zuschauer nicht so stark begeistern, dass sie gleich mehrmals für sie anriefen. Und: Konkurrentin Lauren hätte einen Mitleidsbonus bekommen und sei von den Fans regelrecht „gerettet“ worden. Eben nicht die Qualität, sondern die Anzahl der Telefonanrufe entscheiden bei DSDS über das Schicksal der Kandidaten. „An diesem Konzept werden wir nichts ändern“, sagt Anke Eickmeyer, zuständige DSDS-Redakteurin bei RTL.

Auf der Homepage der abgewählten Sängerin nennt ein angeblicher RTL-Mitarbeiter zusätzliche Einnahmen durch die Telefonabstimmung als Grund, warum RTL an diesem Konzept festhalten wolle. In Sekunden kämen dadurch mehrere 100 000 Euro zusammen. „Die Beteiligung der Zuschauer sieht das Prinzip von DSDS weltweit nun mal so vor“, sagt Anke Eickmeyer, zuständige Redakteurin bei RTL. Der Rummel um den abgewählten „Superstar“ wird Francisca Urio jedenfalls nicht schaden, einen Produzenten zu finden. Und wenn doch, dann bleibt ihr noch ihr Job als Moderatorin beim Berliner Jazz-Radio 101.9.

Birte Hedden

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