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Panorama: Warum kam Hilton so schnell frei?

Große Empörung über ihre Haftentlassung

Los Angeles - Einen Tag wie diesen hat Nick Velasquez noch nicht erlebt. Eine Welle von Anrufen und E-Mails hat sich über den Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft in Los Angeles ergossen, seit die Hotelerbin und Fahrsünderin Paris Hilton am Donnerstag in einer Nacht- und Nebelaktion vorzeitig das Gefängnis verlassen hat. Die Botschaften haben eine klare Tendenz: „Hundert Prozent der Absender sind sauer“, berichtet Velasquez. Sein Chef, Staatsanwalt Rocky Delgadillo, will Hilton so schnell wie möglich wieder hinter Gitter bringen. „Wir können keine Zwei- Klassen-Justiz hinnehmen, in der die Reichen und Mächtigen eine Vorzugsbehandlung bekommen“, sagt Delgadillo.

Die Heimlichtuerei um die Gründe für Hiltons Entlassung schürt die Empörung. Sheriff Lee Baca hatte die 26-Jährige mit Verweis auf nicht näher bezeichnete Gesundheitsprobleme bereits nach drei Tagen Haft in einen luxuriösen Hausarrest in ihrer Villa entlassen, obwohl sie wegen Verkehrsdelikten eigentlich 45 Tage hätte absitzen müssen. US-Medien spekulierten über psychische Probleme oder Hautausschlag. Pikiert wird darauf hingewiesen, dass für die vielen Kranken unter Hiltons gut 2200 Ex-Haftgenossinnen im Frauengefängnis Lynwood ein Ärzteteam zur Behandlung in der Haft zur Verfügung steht. Psychische Störungen und Suchterkrankungen seien dort weit verbreitet.

Wohl auch unter dem Eindruck der öffentlichen Proteste hat am Freitag Richter Michael Sauer in Los Angeles bei einer Anhörung Hiltons Rückkehr ins Gefängnis verfügt. Sie dürfe den Rest der Strafe nicht wie zunächst geplant daheim unter Hausarrest verbüßen. Hilton habe mit Verzweiflung auf den Richterspruch reagiert, hieß es in Medienberichten. Polizisten hatten Hilton zuvor ihrer Villa in West Hollywood abgeholt und in Handschellen zum Gericht gebracht. AFP

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