zum Hauptinhalt

Panorama: Weiter Winter

Viel Neuschnee im Norden, Hochwasser im Süden – und es wird wieder kälter

Hamburg - Schnee, Eis und Verkehrschaos in Hamburg, Überschwemmungen im Süden: Zehn Tage vor dem kalendarischen Frühlingsanfang hat der Winter noch einmal alle Register gezogen. Und in den nächsten Tagen soll es noch ein bisschen kälter werden.

Durch Schnee und Glätte wurde der Verkehr im Norden erheblich behindert. Heftiger Schneefall führte am Freitagmorgen auf den Straßen in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu chaotischen Zuständen im Berufsverkehr. Ein 40-jähriger Radfahrer kam in der Nähe von Hamburg bei einem Zusammenstoß mit einem Auto auf eisglatter Straße ums Leben. In wenigen Stunden krachte es allein im Großraum Hamburg weit mehr als 200 Mal. Es sei aber zumeist bei Blechschäden geblieben, schwere Verletzungen habe man nicht registriert, hieß es bei der Polizei. Über Nacht waren zwischen Hamburg und Bremen über fünf Zentimeter Schnee gefallen, auch auf den Hauptverkehrsstraßen und den Autobahnen gab es am Morgen eine festgefahrene Schneedecke. Kilometerlange Staus auf den zugeschneiten Autobahnen rund um Hamburg sorgten dafür, dass viele Berufspendler erst spät ihren Arbeitsplatz erreichten. Auch der Flugverkehr stockte: Nach Angaben der Flughafen-Pressestelle gab es bis zu zwei Stunden Verspätungen.

In Süddeutschland setzte dagegen Tauwetter ein, dadurch kam es zu ersten Überschwemmungen. Regen und Schneeschmelze ließen die Wasserstände vieler Flüsse steigen. Besonders betroffen waren nach Angaben des Landesamtes für Umwelt der bayerische Teil Schwabens und Mittelfranken. Keller mussten leer gepumpt und Straßen gesperrt werden. In der Nähe von München kam eine 62 Jahre alte Autofahrerin ums Leben, nachdem ihr Wagen in einer überfluteten Bahnunterführung stecken geblieben war.

Am Rhein in Koblenz werde der Höchststand am Sonntag bei 5,75 Metern erwartet, teilte das Hochwassermeldezentrum Mainz mit. Entwarnung kam von der Mosel: Die Pegelstände stiegen – aber weniger stark als erwartet.

Für die nächsten Tage erwarten Meteorologen im Norden, Osten und an den Alpen weiter zum Teil intensiven Schneefall. Außerdem wird es in den nächsten Tagen noch etwas kälter: Über Nordosteuropa liegende Kaltluft bewegt sich auf Deutschland zu und sorgt in weiten Teilen des Landes für eine weitere Abkühlung, teilte der Deutsche Wetterdienst mit. In den Nächten sinken die Temperaturen auf Tiefstwerte unter minus zehn Grad im Norden und bis minus drei Grad im Südwesten. Bei wechselnder Bewölkung und schwachem bis mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen ist am Sonntag mit Höchsttemperaturen rund um den Gefrierpunkt zu rechnen.

Das freut immerhin die Wintersportler: Zahlreiche Orte in Vorarlberg in Österreich, die wegen großer Neuschneemengen und Lawinengefahr nicht erreichbar waren, sind zum Wochenende wieder zugänglich. In bekannten Skiorten wie Lech, Zürs und Stuben am Arlberg waren einen Tag lang rund 14 000 Menschen eingeschneit. Im gesamten Alpenraum bestehe aber weiterhin Lawinengefahr, meldeten die Wetterdienste.

Auch im Harz gibt es Dank des Neuschnees noch gute Wintersportmöglichkeiten: Wenn ab Sonntag öfter mal die Sonne scheint, wird der späte Winter wenigstens noch einmal schön. dpa/ddp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false