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Weltkulturerbe: Was wird jetzt aus dem Elbtal?

Welche Folgen hat die Entscheidung? Werden die Besucher wegbleiben? Kann es jetzt großflächig bebaut werden, nachdem der Schutz durch die Unesco wegfällt?

Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) befürchtet weitere schädliche Bauinvestitionen im Dresdner Elbtal. Wenn es ohne Unesco-Titel nicht gelinge, die Flusslandschaft mit einem Schutz zu belegen, „haben wir einen Dammbruch, dass ins Elbtal hineingebaut wird“, sagte sie. Die Elbauen seien aus Sicht reicher Investoren für eine Bebauung attraktiv. „Ich kann nur hoffen, dass die Stadt Dresden klug genug ist, anderen Schaden in der Landschaft zu verhindern.“

Nach Ansicht des sächsischen Umweltministers Frank Kupfer ist das Elbtal auch ohne den Unesco-Titel geschützt. Ein Bau in den Elbauen sei grundsätzlich ausgeschlossen, erklärte der CDU-Politiker. Er verwies auf entsprechende Gesetze von Bund und Land zum Wasserhaushalt. Überdies werde die Bebauung verhindert, weil die Stadt Dresden Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen habe. Kupfer betonte, dagegen biete der Unesco-Welterbetitel selbst keine rechtliche Grundlage, um Bauprojekte zu verhindern.

Die Frage, ob die Unesco-Entscheidung zu einem Rückgang der Besucherzahlen führen wird, ist schwer vorherzusagen. 57 Prozent der Dresdener haben in einer Umfrage gesagt, der Unesco-Titel sei für die Stadt entbehrlich.

Eine empfindliche finanzielle Folge hat die Entscheidung aber bereits: Dresden erhält kein Geld mehr aus einem 150 Millionen Euro schweren Förderprogramm für deutsche Welterbestätten. Eine von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) einberufene Expertenkommission sieht wegen des Titelentzugs keine Grundlage mehr für die Finanzhilfe. Tsp/dpa/Reuters

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