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Panorama: Auf zur nullten Stunde!

In schöner Regelmäßigkeit beweisen uns Wissenschaftler aus aller Welt, dass Kinder – vor allem die pubertierenden – partout nicht geeignet sind für den Schulbeginn um acht. Demnach befinden sie sich erst ab neun Uhr biorhythmisch so richtig auf dem Posten.

In schöner Regelmäßigkeit beweisen uns Wissenschaftler aus aller Welt, dass Kinder – vor allem die pubertierenden – partout nicht geeignet sind für den Schulbeginn um acht. Demnach befinden sie sich erst ab neun Uhr biorhythmisch so richtig auf dem Posten. Allerdings bleibt diese Erkenntnis ohne Wirkung. In Berlin gibt es sogar eine Tendenz zur so genannten nullten Stunde. Ob Französisch oder Sport: Alles Mögliche beginnt um 7 Uhr 15. Dutzende Schulen verfahren bereits so, erfährt man in den Aufsichtsbehörden.

Warum sich die Schulen Derartiges antun? Der viele Unterricht lässt sich kaum noch anders unterbringen. Schon jetzt sitzen Fünftklässler an Gymnasien bis zu 35 Stunden in der Schule, ähnlich ergeht es bald allen Jahrgängen, weil das Abitur auf zwölf Jahre verkürzt wird. Das heißt, dass die Kinder nicht vor 14 Uhr 30 mittagessen können. Es bleiben nur zwei Wege, um die Kinder rechtzeitig zu beköstigen: Entweder man holt einen Caterer in die Schule, oder man freundet sich mit der „nullten Stunde“ an. Bevor die Schulkonferenzen hier Entscheidungen fällen, sollten sie aber herausfinden, was für den pubertierenden Menschen schlimmer ist – ein leerer Magen oder ein müder Kopf. Und dann wird sich zeigen, ob diese Rubrik umbenannt werden muss. sve

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