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Panorama: Bushido?

Bushido saß zwei Wochen in Österreich in Untersuchungshaft, jetzt kam er gegen eine Zahlung von 100000 Euro frei. Bushido – was ist das bloß für ein Name!

Bushido saß zwei Wochen in Österreich in Untersuchungshaft, jetzt kam er gegen eine Zahlung von 100000 Euro frei. Bushido – was ist das bloß für ein Name!

Bushido ist das Pseudonym des 26jährigen Anis Ferchichi aus Berlin. Bushido kommt aus dem Japanischen und bedeutet: „Wege des Kriegers“.

Und warum saß er in Österreich im Knast?

Er soll einen 20-Jährigen nach einem Konzert in Linz krankenhausreif geschlagen haben. Das bestreitet Bushido jedoch vehement. Er hat am Montagabend eine Erklärung auf seiner Internetseite veröffentlicht und spricht darin lediglich von einer „Rangelei“.

Warum gab es denn Streit?

Bushido hatte sich in Österreich einen dicken BMW gemietet. Als er aus dem Konzert kam, waren die Reifen zerstochen, Bushido flippte aus, sah den Jungen in der Nähe und hielt ihn für schuldig. Bushido hatte Kumpels dabei – andere sagen Bodyguards –, und zusammen sollen sie den Jungen verprügelt haben. Später wurde Bushido dann in seinem Hotel verhaftet. Die Justiz ermittelt.

Bushido sieht nicht sehr freundlich aus. Hat er oft Ärger mit der Polizei?

In Berlin schmiss er das Gymnasium in der 11. Klasse, verdiente sein Geld, indem er Gras verkaufte – und wurde von der Polizei erwischt. Er landete in einem Ausbildungsheim am Wannsee und lernte dort erst mal ein solides Handwerk. Bushido ist jetzt Lackierer.

Er liebt bestimmt Autos.

Genau, aber dicke Autos sind bei Rappern sowieso so wichtig wie hübsche Frauen und teure Jogginghosen. Da reicht ein Blick in ein beliebiges Hip-Hop-Video, sei es nun von Sido oder Fler. Die sind übrigens auch Berliner und wollen genauso hart sein wie Bushido.

Was schreiben die so für Texte?

Naja, so einige Lieder stehen auf dem Index, das heißt, dass sie nicht für Leute unter 18 Jahren zu kaufen sind. Berlins Rapper prahlen gern, schimpfen und reden vom Ghetto, wenn sie Tempelhof oder Kreuzberg meinen. Bushido nennt seinen Stil „Fick-deine-Mutter-Slang“ und sagt, dass die Leute sehen wollen, wie er anderen Rappern eins auf die Fresse haut.

Aha.

Früher war er auf dem Aggro-Label, zu dem Sido und Fler gehören. Weil es aber Probleme mit Geld und Vertrag gab, ist Bushido zu einer großen Plattenfirma gewechselt. Da durfte er sogar für Rammstein einen Remix machen. Das fand die Aggro-Clique schlimm.

Wie hat Bushido eigentlich auf die Haft in Österreich reagiert?

Er soll den Gerichtssaal mit gesenktem Kopf verlassen haben. Das Gericht hat ihm eine Therapie verordnet, um mit seiner Aggression klarzukommen. Die Wege des Kriegers enden vorläufig in einer Gruppensitzung. AG/ulf

Nicht zu verwechseln mit Hans Orsolic, Eminem und Kevin Kuranyi.

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