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Panorama: Fach Religion erreicht 35 000 Oberschüler Gute Resonanz auf Unterschriftenaktion

Der Humanistische Verband mit seinem antireligiösen Weltanschauungsfach „Lebenskunde" ist von der Einführung des neuen staatlichen Ethikpflichtfachs wesentlich weniger stark betroffen als die evangelische und katholische Kirche. Er hat sein Klientel zu über 90 Prozent in der Grundschule, wo das neue Fach zunächst nicht etabliert werden soll.

Der Humanistische Verband mit seinem antireligiösen Weltanschauungsfach „Lebenskunde" ist von der Einführung des neuen staatlichen Ethikpflichtfachs wesentlich weniger stark betroffen als die evangelische und katholische Kirche. Er hat sein Klientel zu über 90 Prozent in der Grundschule, wo das neue Fach zunächst nicht etabliert werden soll. Nur rund 3500 der 36 500 Lebenskundekinder besuchen Oberschulen.

Bei den Kirchen verteilen sich die Schüler ganz anders: Sie erreichen immerhin rund ein Drittel ihrer Schüler an den Oberschulen. In absoluten Schülerzahlen ausgedrückt: Die evangelische Kirche unterrichtet insgesamt 83 400 Schüler an öffentlichen Schulen, davon knapp 30 000 an Oberschulen. Bei den Katholiken sind es 17 100 und davon 5600 an Oberschulen. Insgesamt haben die beiden großen Kirchen also 35 600 Schüler an öffentlichen Oberschulen. Über die Hälfte davon besuchen Gymnasien.

Die Angst der Kirchen richtet sich darauf, dass ein Großteil ihrer Oberschüler ausbleibt, wenn sie ab 2006/07 verpflichtend das neue Fach belegen müssen. Schon jetzt ist es nicht gerade einfach, freiwillige Schüler zu gewinnen. Dabei ist der Religionsunterricht nach Möglichkeit in den Schulvormittag integriert. Wenn er künftig aber erst nach der sechsten Stunde stattfinden sollte und aus Inhalten besteht, die sich zum Teil mit dem neuen Pflichtfach doppeln, werden viele Schüler ausbleiben, lautet die Befürchtung.

Diese Befürchtung war es auch, die die evangelischen Religionslehrer dazu bewogen hat, Unterschriften gegen das neue Wertefach und für ein Wahlpflichtmodell zu sammeln. Schon sind tausende Unterschriften zusammengekommen, berichtet Steffen-Rainer Schulz, Abteilungsleiter im evangelischen Konsistorium. Darüberhinaus waren bereits Mitte vergangener Woche im Konsistorium 5800 Faxe und Mails von Bürgern eingetroffen, die den Aufruf der beiden Kirchen und der Jüdischen Gemeinde für eine Wahlpflichtlösung unterstützen wollten. Die Unterschriftensammlung wird bis auf Weiteres in Kirchen und Schulen fortgesetzt. sve

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