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Wetter: Gefühlte minus 37 Grad auf dem Brocken

Mit reichlich Verspätung hat Tief "Malte" den Winter nach Deutschland gebracht. Bei Temperaturen von bis zu minus acht Grad Celsius ereigneten sich durch Schnee- und Eisglätte zahlreiche Unfälle.

Berlin - Betroffen davon waren vor allem Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Nach Angaben von Polizei und ADAC blieb es in den meisten Fällen bei Blechschäden. Während die Kraftfahrer mit den Straßenverhältnissen zu kämpfen hatten, freuten sich in Bayern die Wintersportorte über die weiße Pracht. Zwischen fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in der Nacht vom Allgäu bis zum Bayerischen Wald gefallen. Der Brocken im Harz präsentierte sich mit einer 15 Zentimeter dicken Schneedecke in diesem Jahr erstmals winterlich. Auf dem 1142 Meter hohen Gipfel seien minus zwölf Grad Celsius gemessen worden, sagte Marc Kinkeldey von der Wetterstation. Das seien bei Windstärke sechs gefühlte minus 37 Grad. Rund 20 Zentimeter dicke Frostgebilde hätten sich binnen kurzer Zeit an den Gebäuden gebildet.

Vereiste Straßen und Flugzeuge

Tragisch endete der Versuch zweier Männer, einer 24-jährigen Frau im Ostallgäu zur Hilfe zu kommen. Ein Mann wurde beim Aussteigen vom Fahrzeug einer vorbeifahrenden 23-jährigen Frau erfasst und schwer verletzt. Ein 57 Jahre alter Helfer erlitt einen Herzinfarkt. Er musste noch am Unfallort reanimiert werden. Im oberfränkischen Hof musste ein 44-jähriger Mann mit schweren Wirbelsäulenverletzungen ins Klinikum gebracht werden. Sein Fahrzeug hatte sich auf schneeglatter Straße überschlagen.

Auf der A 8 zwischen München und Salzburg kam der Verkehr an steilen Streckenabschnitten immer wieder ins Stocken. Besonders schwer beladene Lkw hatten Probleme mit den winterlichen Straßenverhältnissen. Die Autobahn musste zudem immer wieder kurzfristig für Schneeräumarbeiten gesperrt werden. Im Dauereinsatz befanden sich die Flugzeugenteiser am Münchner Flughafen. Eine Sprecherin sagte, das knapp 100 Mann starke Enteisungsteam habe bis zum Mittag 135 Flugzeuge von Eis und Schnee befreit.

Glatte Straßen führten auch im Norden zu Dutzenden Unfällen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die Bundesstraße 200 zwischen Husum und Viöl war streckenweise so glatt, dass der Verkehr zeitweise zum Erliegen kam. In Risum-Lindholm erfasste ein Kranwagen an einer Kreuzung zwei Schüler, weil der Lkw-Fahrer auf vereister Fahrbahn bei roter Ampel nicht rechtzeitig stoppen konnte. Sie wurden leicht verletzt. Nach Polizeiangaben war trotz Dauereinsatzes der Streudienste die Autobahn 7 zeitweilig schwer befahrbar.

Im Süden bleibt der Winter

Laut Deutscher Wetterdienst (DWD) soll der Winter in Bayern noch bis mindestens in die kommende Woche hinein anhalten. Für die Mitte und den Norden Deutschlands kündigten die Meteorologen ab dem Wochenende wieder milde Temperaturen an. (Von Wolfgang Schönwald, ddp)

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