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© dpa

Wissenschaft: Krebs-Behandlung ohne schwere Nebenwirkungen entwickelt

Australische Wissenschaftler haben eine Methode zur Krebsbehandlung auf Basis der Nanotechnologie entwickelt, bei der die üblichen Nebenwirkungen wie Übelkeit und Haarausfall ausbleiben sollen.

Sydney - Die  neue Methode beruhe auf der Nanotechnologie und greife Krebszellen gezielt mit einer "tödlichen Ladung" von Wirkstoffen an, ohne den  ganzen Körper mit giftigen Chemikalien zu belasten, sagte die  Forscherin Jennifer MacDiarmid. Laut MacDiarmid fallen bei der neuen Therapie keine Haare aus. Es gabe auch "keine ständige Übelkeit mehr" wie bei der herkömmlichen Chemotherapie, die nach ihren Worten "manchmal an sich schon lebensgefährlich" ist.

Nach Angaben der Forscherin entwickelten die Wissenschaftler aus einer Bakterienzelle eine so genannte Nanozelle, die nur ein Fünftel so groß sei wie eine normale Zelle. Sie könne jeden chemotherapeutischen Wirkstoff tragen und werde mit Antikörpern ausgestattet, die von Krebstumoren angezogen würden. Sobald die Nanozelle auf die Krebszellen treffe, setze sie ihren Wirkstoff frei. "Es gibt kein anderes System, bei dem man soviel Wirkstoff in ein so kleines Paket packen kann", sagte MacDiarmid, die für die Biotechnikfirma EnGeneIC in Sydney arbeitet.

Bei Tierversuchen zeigte sich, dass sich Tumore mit der neuen Technik verringern lassen, ohne dass die üblichen Nebenwirkungen entstehen, wie die US-Fachzeitschrift "Cancer Cell" diese Woche berichtete. Die Methode komme mit einer sehr kleinen Wirkstoffmenge  aus. Laut MacDiarmid könnte die Behandlung möglicherweise bei allen festen Tumoren angewandt werden, wie zum Beispiel bei Brust-,  Eierstock- und Lungenkrebs. Versuche am Menschen sollen noch in  diesem Jahr beginnen.

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