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Würzburg: Frau verklagt Diözese wegen sexuellen Missbrauchs

Weil sie als Kind von einem Priester sexuell missbraucht worden sein soll, hat eine heute 47-Jährige die Diözese Würzburg auf Schmerzensgeld verklagt. Allerdings konnte die Frau bislang den beschuldigten Priester nicht identifizieren.

Der Anwalt der in Augsburg lebenden Frau verlange mindestens 75.000 Euro, sagte eine Sprecherin des Landgerichts Würzburg. Der Prozess soll am 23. September vor dem Zivilgericht beginnen. Der Fall hatte bereits vor Jahren für Schlagzeilen gesorgt, als die Frau von den sexuellen Übergriffen zwischen 1964 und 1974 in einem Würzburger Kinderheim berichtete. Danach soll sie dort von einem Priester missbraucht und von Ordensschwestern geschlagen worden sein. Die Diözese weist alle Vorwürfe zurück.

Ein Großteil der angeblichen Taten ist bereits verjährt. Deswegen beschränkt sich die Klage auf die letzten fünf Monate des Heimaufenthalts der Frau. Dem Bistum zufolge, das sich seit Jahren mit den Vorwürfen beschäftigt, konnte der beschuldigte Priester nie gefunden werden. Der Frau seien Bilder aller infrage kommenden Geistlichen vorgelegt worden. Allerdings habe sie niemanden als Täter identifizieren können, sagte ein Bistumssprecher. Die Frau leidet nach Angaben ihres Anwalts an einer Persönlichkeitsstörung. Sie habe sich erst vor einigen Jahren an den Missbrauch erinnert. (sba/dpa)

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