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WWF: Klimawandel bedroht Mittelmeerländer und Ozeane

Der Klimawandel mit stetig steigenden Temperaturen könnte für die Mittelmeerstaaten verheerende Folgen wie Hitzewellen und Dürren haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Umweltstiftung WWF (World Wide Fund for Nature) in einem Report, der am Freitag in Rom vorgestellt wurde.

Rom/London (01.07.2005, 16:07 Uhr) - In den Ozeanen wird das Wasser durch den zunehmenden Kohlendioxid-Gehalt der Luft immer saurer. Nach einem Bericht der britischen Royal Society in London könnte dadurch in absehbarer Zeit das Überleben zahlreicher Meeresbewohner gefährdet sein.

Nach WWF-Angaben würde bereits ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von nur zwei Grad Celsius zu mehrwöchigen Hitzewellen mit Durchschnittswerten von mehr als 35 Grad Celsius, Dürre und erheblichen Ernteausfälle rund um das Mittelmeer führen. Hinzu kämen Waldbrände und chronischer Wassermangel sowie eine Krise im Tourismus-Sektor. Zusammengenommen würde dies drastische wirtschaftliche Einbußen in den betroffenen Ländern nach sich ziehen.

Durch die Versauerung der Ozeane werde es bis zum Jahr 2050 an tropischen und subtropischen Riffen kaum noch Korallen geben, warnt der bereits am Donnerstag veröffentlichte Bericht der Royal Society. Dies werde starke Auswirkungen auf hunderttausende andere Arten sowie auf Menschen haben, denen die Korallen Nahrung und Schutz vor Flutwellen und anderen Naturgewalten bieten. Einige Planktonarten würden stark beeinträchtigt, was sich auf ganze Nahrungsketten auswirken werde. Auch größere Meerestiere wie Tintenfische würden durch die Veränderungen in den Meeren in Mitleidenschaft gezogen.

Verlangsamen lässt sich dieser Prozess laut dem Bericht nur, indem weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre abgegeben wird. Andernfalls werden die Ozeane immer mehr davon aufnehmen, was die Versauerung weiter beschleunigt. In den vergangenen 200 Jahren haben die Meere bereits rund die Hälfte des von Menschen erzeugten Kohlendioxids aufgenommen, heute ist es jährlich eine Tonne pro Mensch.

WWF-Geschäftsführer Peter Prokosch rief die europäischen Regierungschefs auf, sich beim bevorstehenden G8-Gipfel in Schottland für konkrete Klimaziele stark zu machen. Auch John Raven von der Royal Society forderte einschneidende politische Beschlüsse. (tso)

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