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"Black Lives Matter" steht auf einem Banner von Demonstranten während einer Pressekonferenz in einer Polizeiwache in Los Angeles am Dienstag.

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Zehn Monate nach Tod von Ezell Ford: Demonstranten in Los Angeles belagern Haus des Bürgermeisters

Der Schwarze Ezell Ford war 2014 von zwei Polizisten in Los Angeles erschossen worden. Fast zehn Monate später belagern Demonstranten das Haus der Bürgermeisters. Grund für die Proteste ist ein Polizeibericht.

Fast zehn Monate nach dem Tod des jungen Schwarzen Ezell Ford in Los Angeles sorgt der Fall in der kalifornischen Metropole wieder für Proteste. Seit Sonntag belagern Demonstranten das Haus von Bürgermeister Eric Garcetti. Als Garcetti das Haus am Montag durch einen Hintereingang verließ, blockierten die Demonstranten auch sein Auto. Die Demonstranten und die Initiative Black Lives Matter (Schwarze Leben zählen) verlangen, dass Garcetti Polizeichef Charlie Beck entlässt.

Beck hatte am Samstag einen Untersuchungsbericht vorgelegt, der die beiden Polizisten in Schutz nahm. Seit Sonntag gibt es nun Proteste vor Gracettis Haus. Zehn bis 15 Demonstranten harrten am Montag sogar die ganze Nacht dort aus. Als sie versuchten, den Bürgermeister am Wegfahren zu hindern, schritt die Polizei ein. Eine Frau wurde bei dem Polizeieinsatz zu Boden geworfen, wie eine Sprecherin von Black Lives Matter sagte. Nach Polizeiangaben wurde aber niemand verletzt oder festgenommen.

Die Demonstranten haben angekündigt, das Haus noch bis Dienstag zu belagern. Dann soll der interne Untersuchungsbericht der Polizei nochmals überprüft werden. Der Bürgermeister erklärte, er sei in Gedanken bei Fords Mutter und ihrer "trauernden Familie". Er möchte sich demnach in den kommenden Tagen mit ihr treffen.

Banner und Zettel am Eingangstor des Hauses vom Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, am Dienstag. Die Proteste richten sich gegen einen veröffentlichten Polizeibericht, der den Tod des Schwarzen Ezell Ford im August 2014 behandelt.
Banner und Zettel am Eingangstor des Hauses vom Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, am Dienstag. Die Proteste richten sich gegen einen veröffentlichten Polizeibericht, der den Tod des Schwarzen Ezell Ford im August 2014 behandelt.

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Eric Garcetti, der Bürgermeistern von Los Angeles, bei einer Pressekonferenz zum Tod von Ezell Ford im August in der City Hall von Los Angeles am Dienstag.
Eric Garcetti, der Bürgermeistern von Los Angeles, bei einer Pressekonferenz zum Tod von Ezell Ford im August in der City Hall von Los Angeles am Dienstag.

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Ford war am 11. August 2014 auf der Straße von zwei Polizisten erschossen worden. Angeblich hatte er versucht, einem der Polizisten die Waffe zu entwenden. Der 25-Jährige, der unbewaffnet und laut Angehörigen psychisch gestört war, hatte laut Autopsiebericht auf der rechten Seite des Rückens den Abdruck der Pistolenmündung.

Der Vorfall ereignete sich nur zwei Tage, nachdem in Ferguson im US-Bundesstaat Missouri der schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen worden war. Der Fall löste in den USA eine heftige Debatte um Rassismus und Gewalt weißer Polizisten gegen Schwarze aus und führte zu monatelangen Protesten, die immer wieder in Gewalt umschlugen. Die Proteste wurden durch eine Reihe ähnlicher Vorfälle in den folgenden Monaten weiter angeheizt. (AFP)

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