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Wirtschaft: 1000 neue Tankstellen für Erdgasautos

Die Berliner Gasag beteiligt sich an einem Gemeinschaftsunternehmen aus 19 deutschen Gasversorgern, das Automobilen mit Erdgasantrieb zum Duchbruch verhelfen soll. Geplant ist, innerhalb der nächsten sechs Jahre rund 1000 neue Erdgastankstellen im gesamten Bundesgebiet zu installieren.

Die Berliner Gasag beteiligt sich an einem Gemeinschaftsunternehmen aus 19 deutschen Gasversorgern, das Automobilen mit Erdgasantrieb zum Duchbruch verhelfen soll. Geplant ist, innerhalb der nächsten sechs Jahre rund 1000 neue Erdgastankstellen im gesamten Bundesgebiet zu installieren. Bis jetzt gibt es nur 280 Tankstellen. Die Gemeinschaftsfirma mit dem Namen "Erdgas Mobil" ensteht unter Federführung des Essener Ferngasversorgers Ruhrgas und soll in dieser Woche gegründet werden. Partner sind die großen Mineralölkonzerne wie BP, Exxon Mobil oder Total Fina (Elf), auf deren Tankstellen die neuen Zapfeinrichtungen errichtet werden. Das Bundeskartellamt hat nach eigenen Angaben dieses Gemeinschaftsunternehmen bereits freigegeben.

Erstmals seit der vollständigen Privatisierung 1997 zahlt der Berliner Regionalversorger Gasag eine Dividende in Höhe von insgesamt fast 16 Millionen Euro an seine Gesellschafter Ruhrgas und Thüga (jeweils 11,95 Prozent der Aktien), Eon (12,95 Prozent) sowie Bewag und Gaz de France (31,58 Prozent). Für das Geschäftsjahr wird ein Rekordüberschuss von 54,8 Millionen Euro ausgewiesen, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allein der Verkauf des Gasnetzes, das anschließend zurückgemietet wurde, habe das Ergebnis um bis zu 20 Millionen Euro entlastet. Für 2002 erwartet die Gasag einen Gewinn auf Vorjahresniveau.

Der Umsatz stieg kräftig auf 654 Millionen Euro (nach 499 Millionen im Vorjahr). Hauptgründe für diese Entwicklung sind nach Angaben des Vorstands steigende Erdgaspreise sowie das Plus beim Gasabsatz.

Zum 1. Mai senkt die Gasag erneut die Preise für Privatkunden und zwar um 0,2 Cent je Kilowattstunde. Dies entspricht je nach Verbrauch einer Tarifsenkung von fünf bis sieben Prozent, hieß es. Wegen der starken Schwankungen auf den Weltenergiemärkten ist der Vorstand aber nicht sicher, ob es im laufenden Jahr nicht wieder zu Preisanhebungen kommen könnte. "Es könnte passieren, dass wir in diesem Jahr die Preise auch wieder anheben müssen, sollten sich die Ölpreise längerfristig auf einem höheren Niveau bewegen", sagte Vorstand Rudolf Schulten, der künftig die Finanzen beim Gasag-Aktionär Bewag verantwortet. Schulten hält es eher für wahrscheinlich, dass der derzeit hohe Ölpreis, an den der Preis für Erdgas gekoppelt ist, wieder sinkt.

In Kürze will die Gasag die Erdgas Mark Brandenburg (EMB) übernehmen. Damit wird das Geschäftsvolumen um etwa ein Drittel ausgeweitet. Das Geschäft habe sich aus formalen Gründen verzögert, hieß es.

fo

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