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Boeing-Mitarbeiter montieren ein Flugzeug des Typs „Boeing 787 Dreamliner“ in ihrem Hauptmontagegebäude auf dem Boeing-Campus.

© dpa/Gavin McIntyre

165.000 Flüge simuliert: Boeing sieht Beweis für Sicherheit von 787- und 777-Jets

Ein Boeing-Ingenieur hatte vergangene Woche Vorwürfe vorgebracht, bei den Langstreckenjets vom Typ 777 und 787 gebe es Qualitätsmängel. Der Hersteller verteidigt sich und verweist auf Testprotokolle.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat vor einer Anhörung im US-Senat am Mittwoch die Sicherheit seiner Dreamliner-Modelle verteidigt und dabei auf Testprotokolle verwiesen. Es habe „Vertrauen in die Sicherheit und Langlebigkeit der 787 und der 777“, erklärte das Unternehmen am Montag in New York. Zuvor hatten Vorwürfe eines Mitarbeiters zu Sicherheitsmängeln den Druck auf das Unternehmen erhöht.

Langzeittests zwischen 2010 und 2015 zeigten laut Boeing, dass es „keinerlei Materialermüdung“ bei dem Dreamliner gab. Bei den Untersuchungen wurden demnach 165.000 Flüge simuliert, die erwartete Lebensdauer für die 787 liegt bei 44.000 Flügen. Das Unternehmen habe deshalb weiterhin „volles Vertrauen“ in das Flugzeugmodell.

Vergangene Woche waren Vorwürfe des Boeing-Ingenieurs Sam Salehpour öffentlich geworden, die sich auf Mängel bei der Montage der Langstreckenflugzeuge bezogen. Das Unternehmen habe wiederholt wichtige Hinweise hinsichtlich der Sicherheit und der Qualitätskontrolle bei den Modellen 777 und 787 ignoriert, kritisierte er. Rund 1400 Flugzeuge seien betroffen.

Salehpour verwies auf verkürzte Arbeitsvorgänge bei der Montage des Dreamliners 787, die übergroße Lücken zwischen verschiedenen Flugzeugteilen zur Folge gehabt hätten. Diese Lücken könnten zu einer vorzeitigen Materialermüdung und „unsicheren Konditionen des Flugzeugs mit potenziell katastrophalen Unfällen führen“.

Boeing reagierte in der vergangenen Woche mit einer ausführlichen Stellungnahme. Gründliche Untersuchungen durch den Konzern sowie die Flugaufsicht FAA hätten ergeben, dass es „keine kurzfristigen Bedenken bei der Flugsicherheit“ des 787 gebe. Auch die von Salehpour vorgebrachten Vorwürfe zum 777-Modell seien „inkorrekt“. Ein Ausschuss des US-Senats will sich am Mittwoch in einer Anhörung mit den angeblichen Sicherheitsmängeln bei Boeing-Maschinen befassen.

Auch mit anderen Modellen hatte der Hersteller zuletzt Probleme. Im Januar verlor eine Boeing 737 MAX eine Kabinentürabdeckung, im März löste sich während des Abflugs einer Boeing 777 ein Rad, vergangene Woche musste der Start einer 737 wegen eines Motorschadens abgebrochen werden. Anfang April musste eine Boeing 737 umkehren, weil sich die Triebwerksverkleidung gelöst hatte. (AFP)

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