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Wirtschaft: „20 Prozent der Kliniken sind schlicht überflüssig“

Herr Willebrand, können private Krankenhausbetreiber besser wirtschaften als Länder und Kommunen? Dafür gibt es jedenfalls zahlreiche Beispiele.

Herr Willebrand, können private Krankenhausbetreiber besser wirtschaften als Länder und Kommunen?

Dafür gibt es jedenfalls zahlreiche Beispiele. Private verfügen über andere Finanzierungsmöglichkeiten, Entscheidungsstrukturen sind klar und einfach – im Gegensatz zu komplizierten und langwierigen Behördenentscheidungen. Außerdem fällen öffentliche Krankenhäuser Entscheidungen wie Chefarztbesetzungen nicht immer nach Sachkriterien, sondern häufig politisch motiviert.

Erwarten Sie mehr Privatisierungen?

Ja. Der Anteil der privaten Kliniken liegt jetzt bei acht Prozent. Von den rund 800 öffentlichen Krankenhäusern schätze ich die Hälfte als privatisierungsfähig und -willig ein. Der Rationalisierungs- und Privatisierungsdruck wird angesichts leerer öffentlicher Kassen zunehmen.

Ist das für alle Kliniken die Lösung?

Privatisierung ist kein Allheilmittel. Sinnvoll wäre ein Anteil von 30 Prozent. Denn es gibt auch exzellent geführte öffentliche Kliniken. Aber 15 bis 20 Prozent der Kliniken sind langfristig Kandidaten für die Schließung. Sie sind schlicht überflüssig.

Welche Folgen haben Privatisierungen für Patienten?

Für Patienten wird die Versorgung besser. Wir sind nur erfolgreich, wenn wir eine qualitativ erstklassige Versorgung bieten und gleichzeitig den öffentlichen Versorgungsauftrag uneingeschränkt erfüllen.

Das Gespräch führte Maren Peters.

Elmar Willebrand

ist Hauptgeschäftsführer der Asklepios Kliniken Verwaltungs GmbH, dem größten privaten

Klinikbetreiber

Europas

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