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Wirtschaft: 2011 wird besser als gedacht

Wirtschaftsinstitute heben Prognosen an

Berlin - Die positive Stimmung bleibt trotz Inflation und hoher Ölpreise ungebrochen: Sowohl das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) als auch das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI gehen davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr noch stärker wachsen wird, als bislang erwartet. Einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse zufolge rechnet das IfW nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,8 Prozent. Im Dezember lag die Konjunkturprognose noch bei 2,3 Prozent. Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat die Prognose für 2011 von 2,5 auf 2,9 Prozent angehoben. Beide Institute folgen damit der Einschätzung der Bundesbank, die bereits am Dienstag ihre Erwartung kräftig von 2,0 auf 2,5 Prozent erhöht hatte; das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle sogar auf drei Prozent.

Das IfW erklärte, die konjunkturelle Erholung sei in Deutschland so weit fortgeschritten, dass die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten in diesem Jahr wieder normal ausgelastet seien. Der Aufschwung gehe auch im neuen Jahr weiter, werde aber nachlassen. Die Wirtschaft soll nach Meinung des Instituts 2012 um 1,6 Prozent zulegen. Das RWI ist optimistischer und rechnet im kommenden Jahr mit 2,4 Prozent Zuwachs. Auch die Lage am Arbeitsmarkt beurteilen die Essener Experten als gut: Die Zahl der Erwerbstätigen liege bereits um mehr als 300 000 über dem Höchststand vor der Krise, und die Zahl der registrierten Arbeitslosen sei auf den niedrigsten Stand seit 1992 gesunken. Allerdings belastet der Preisanstieg den Aufschwung: Im Februar betrug die Inflationsrate zwei Prozent, vor allem wegen des Anstiegs der Rohstoffpreise.

Derweil gingen die deutschen Exporte im Januar zurück. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 1,0 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit. Auf Jahressicht beschert der Aufschwung den deutschen Exporteuren aber weiterhin glänzende Geschäfte. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) sagte: „Der deutsche Außenhandel bleibt auf Erfolgskurs.“ Die Zahlen zeigten, dass der Aufschwung auf einem immer stabileren Fundament stehe. jmi/dpa

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