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Wirtschaft: 50 Euro für Mainzer Bahnkunden

Konzern wirbt mit Kulanz um Vertrauen / Betriebskindergarten „Bahnbini“.

Berlin/Mainz - Die Bahn will Stammkunden für die wochenlangen massiven Zugausfälle am Mainzer Hauptbahnhof mit Reisegutscheinen und Gutschriften entschädigen. Inhaber von Abo-, Jobticket- oder Zeitkarten aus dem Raum Mainz sollen so bis zu 50 Euro erstattet bekommen, teilte die Deutsche Bahn am Freitag mit. „Mit dem Angebot einer freiwilligen Kulanzleistung wollen wir unseren Stammkunden etwas Gutes tun und verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen“, erklärte der für den Personenverkehr zuständige Vorstand, Ulrich Homburg. Die Bahn rechnet nach Auskunft eines Sprechers mit einer fünfstelligen Zahl von betroffenen Stammkunden. Insgesamt erwarte der Konzern einen einstelligen Millionenbetrag an freiwilligen Leistungen. Bahnkunden ohne Abo- oder Zeitkarte stehe der Weg über die üblichen Kulanzregelungen offen.

Mainz war wegen Personalmangels im Stellwerk seit Anfang August teilweise vom Fernverkehr abgekoppelt, auch viele regionale Bahnen hielten nicht. Seit Mitte August fuhren die Züge zumindest an den Wochenenden nach dem üblichen Plan. Von Montag an soll dies auch wieder wochentags gelten. Das Fahrplanchaos steht am selben Tag im Verkehrsausschuss des Bundestages auf der Agenda. Die nun beschlossene Kulanzregelung war gemeinsam mit regionalen Verkehrsverbänden getroffen worden.

Für rund vier Millionen Euro hat die Bahn ihren ersten Betriebskindergarten eingerichtet. Die Kindertagesstätte „Bahnbini“ in einem Bahn-Verwaltungsgebäude in Frankfurt am Main soll zunächst 45 und später 90 Kinder von Mitarbeitern betreuen. Es gehe darum, Beruf und Familie besser vereinbaren zu können, erklärte Personalvorstand Ulrich Weber. Die Investition solle dazu beitragen, die Bahn bis 2020 unter die zehn attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands zu befördern.

Nach jahrelangen Verzögerungen kann die Bahn womöglich im nächsten Winter neue ICE-Züge in Betrieb nehmen. „Die ersten vier Züge werden im Dezember ausgeliefert“, zitierte der Sender hr-info am Freitag einen namentlich nicht genannten Vertreter der Bahn. Offiziell wollte die Bahn den Bericht nicht bestätigen. „Wir haben nach wie vor keinen Lieferplan von Siemens für die neuen ICE- Züge“, sagte ein Sprecher. Ursprünglich hätte Siemens die neuen ICE-3 bereits ab Herbst 2011 ausliefern sollen. dpa/AFP

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