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Wirtschaft: 60 Millionen Euro für Aufsichtsräte Deutsche Bank entlohnt am besten

Frankfurt am Main - Die größten börsennotierten deutschen Konzerne lassen sich die Arbeit ihrer Kontrolleure in diesem Jahr rund 60 Millionen Euro kosten. Dabei wird der Job als Aufsichtsratsvorsitzender auch angesichts der gestiegenen Anforderungen finanziell immer lukrativer.

Frankfurt am Main - Die größten börsennotierten deutschen Konzerne lassen sich die Arbeit ihrer Kontrolleure in diesem Jahr rund 60 Millionen Euro kosten. Dabei wird der Job als Aufsichtsratsvorsitzender auch angesichts der gestiegenen Anforderungen finanziell immer lukrativer. Im Schnitt bekommt der Vorsitzende, wie die Unternehmensberatung Towers Perrin in ihrer neuen Analyse schreibt, rund 258 000 Euro und damit elf Prozent mehr als 2005. Ein einfaches Aufsichtsratsmitglied wird im Durchschnitt mit 84 500 Euro entlohnt, acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zumindest mit Blick auf die Vorsitzenden sieht Michael Kramarsch, Geschäftsführer bei Towers Perrin, ein international wettbewerbsfähiges Niveau erreicht. Angesichts der hohen Anforderung sei der Aufsichtsratsvorsitz ein „zweiter Karriereweg“ für erfahrene Führungskräfte.

Mit 618 000 Euro kassiert Clemens Börsig, Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, 2007 die höchsten Bezüge, mit 472 500 Euro rangiert Jürgen Strube von der BASF an zweiter Stelle knapp vor Gerhard Cromme von Thyssen-Krupp mit 425 709 Euro. SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner muss sich dagegen mit 215 000 Euro begnügen, beim Pharma- und Chemiekonzern Merck in Darmstadt sind es für Wilhelm Simson sogar nur 51 845 Euro. Nur Adidas-Chef-Aufseher Henri Filho bekommt mit 42 000 Euro bei den Dax-Unternehmen noch weniger. Das höchste Plus verbucht in diesem Jahr Commerzbank-Chefaufseher Martin Kohlhaussen mit 105 Prozent, RWE zahlt 73, die Deutschen Bank 50 Prozent mehr.

Allerdings haben die wenigsten der Aufsichtsratschefs nur ein Kontrollmandat. Thyssen-Krupp-Chefaufseher Cromme hält derzeit fünf Mandate und kassiert so insgesamt gut 1,1 Millionen Euro. Ähnlich geht es Eon-Aufsichtsrats-Chef Ulrich Hartmann mit seinen fünf Mandaten.

Nach Angaben von Kramasch öffnet sich die Verdienstschere in den Kontrollgremien immer weiter. In der Regel bekommt der Vorsitzende vier Mal so viel wie ein normales Aufsichtsratsmitglied. Angesichts seiner großen Verantwortung und auch des hohen zeitlichen Aufwandes sei diese Entwicklung aber richtig. Zunehmend wird auch die Arbeit in Ausschüssen des Aufsichtsrates gesondert honoriert. Bis auf wenige Ausnahmen basiert die Bezahlung der Kontrolleure bei den Dax-Unternehmen zum Großteil auf variablen Elementen, vor allem auf einer jährlichen Dividende. ro

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