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A400M: Bei Airbus-Absturz fielen drei Triebwerke aus

Der über Sevilla abgestürzte Airbus A400M hatte offenbar einen Motorschaden. Bei dem Unglück seien drei von vier Triebwerken ausgefallen, teilte Airbus mit.

Dem Absturz eines Militärtransporters A400M in Spanien ist ein Ausfall von drei der vier Triebwerke beim Start vorausgegangen. "Die anderen Systeme des Flugzeuges haben normal funktioniert", teilte die Airbus-Rüstungssparte Defence and Space am Mittwoch mit. Bei dem Absturz am 9. Mai während eines Testflugs bei Sevilla in Südspanien waren vier Menschen ums Leben gekommen und zwei schwer verletzt worden.

Bereits am 19. Mai hatte Airbus seine Kunden vor möglichen Problemen bei der elektronischen Triebwerkssteuerung des Militärtransporters gewarnt. Alle Nutzer eines A400M sollten an jedem Flugzeugtriebwerk die sogenannte elektronische Triebwerkskontrolleinheit (Electronic Control Unit) untersuchen, erklärte die Airbus-Rüstungssparte. In der "dringlichen technischen Empfehlung des Herstellers" wurde ein "einmaliger Kontroll-Check" der Einheit "vor dem nächsten Flug" empfohlen.

Airbus gab seine Erkenntnisse nun nach der Auswertung der Flugschreiber der Maschine und auf der Grundlage der ersten Analysen der spanischen Untersuchungskommission Citaam bekannt. Diese habe den Ausfall von drei Triebwerken nach dem Start bestätigt, teilte Airbus DS mit. Die drei Triebwerke hätten - anders als das vierte Triebwerk - "nicht auf die von der Besetzung unternommenen Versuche reagiert, die Leistung normal zu kontrollieren". Airbus-Strategiechef Marwan Lahoud hatte in der vergangenen Woche ein "ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage" des A400M zugegeben. Dem Unternehmen zufolge wurde die Software für die Steuerung der Triebwerke bei der Endmontage falsch aufgespielt. Dies habe zu deren Ausfall und damit zum Crash geführt.

Für das Milliarden-Rüstungsprojekt A400M war der Absturz in Spanien ein herber Rückschlag. Der A400M war vor zwölf Jahren von sieben Nato-Staaten als Ersatz für die veralteten Transall-Maschinen in Auftrag gegeben worden. Die Auslieferung verzögerte sich schon vor dem Absturz wegen technischer Probleme um Jahre, die Kosten fielen um Milliarden Euro höher aus als geplant. Von den 174 bestellten Maschinen wurden bislang nur zwölf ausgeliefert. Deutschland erhielt im Dezember seinen bisher einzigen A400M. AFP

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