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Absatzeinbrüche: Handys verkaufen sich schlecht

Zunehmender Wettbewerb und schlechte Konjunktur: Nokia und Sony Ericsson schockieren mit Absatzeinbrüchen. Die Nokia-Aktie verlor am Donnerstag zeitweise mehr als 14 Prozent.

Die etablierten Handyhersteller leiden unter dem zunehmenden Wettbewerb und der schlechten Konjunktur. Weltmarktführer Nokia schockierte am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen die Märkte mit einer gesenkten Prognose für den eigenen Marktanteil und die Marge – der Aktienkurs brach um knapp 15 Prozent ein. Nokias Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal um 24,6 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Der Gewinn sank von 1,1 Milliarden Euro auf 287 Millionen Euro. Sony Ericsson, Nummer fünf im Markt, setzte im zweiten Quartal sogar 40 Prozent weniger um und schrieb damit den eigenen Abwärtstrend fort.

Ein wichtiger Grund für die Probleme ist die Wirtschaftskrise. Wenn die Verbraucher sparen müssen, verzichten sie schnell auf den Kauf eines neuen Handys und nutzen ihr altes länger. Nokia und Sony Ericsson gehen davon aus, dass der Handy-Markt in diesem Jahr um zehn Prozent schrumpft.

Der zweite Grund für die Misere heißt Apple. Der Computerkonzern hat mit dem iPhone, das einen berührungsempfindlichen Bildschirm besitzt und sehr leicht zu bedienen ist, neue Maßstäbe gesetzt. Handyhersteller, die nicht schnell genug eigene Modelle mit Touchscreen und intuitiver Benutzerführung angeboten haben, leiden jetzt darunter. „Nokia hat Touchscreens nicht so adressiert, wie es der Markt verlangt hat“, sagt Analyst Roland Pitz von Unicredit.

Das Gleiche gilt für Sony Ericsson. Wettbewerber wie HTC oder Samsung haben sich schneller angepasst und iPhone-Kopien auf den Markt gebracht. Mit Erfolg: Sie haben in den ersten Monaten dieses Jahres Marktanteile gewonnen, während Sony Ericsson, Nokia und Motorola Federn gelassen haben.

Die Position Nokias stabilisiert sich allerdings: Der Marktanteil liegt nach Einschätzung des finnischen Herstellers derzeit bei 38 Prozent und damit zwar unter der Marke von 40 Prozent des Vorjahres, aber immer noch einen Prozentpunkt höher als zu Jahresanfang. Das reicht, um die drei Verfolger in Schach zu halten: Samsung, LG und Motorola kommen zusammengenommen gerade auf Nokias Anteil.

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